Die SGS Essen legt ein beachtliches Tempo vor: Erst am vergangenen Sonntag beendete der Frauenfußball-Bundesligist mit dem 1:1 beim SC Freiburg die Saison und ergatterte einen mehr als zufriedenstellenden sechsten Platz. „Wir haben uns insgesamt gut präsentiert und alleine zu Hause 21 Punkte geholt“, resümierte SGS-Trainer Markus Högner knapp. Denn das war nicht der Grund für die gestrige Pressekonferenz. Der Klub richtet seinen Blick bereits auf die kommende Spielzeit. Und die Personalplanungen sind dafür fast schon abgeschlossen.

Die größte Überraschung hatte die SGS mit der Trennung von Kapitänin Melanie Hoffmann bereits verkündet (wir berichteten). Ansonsten hat der Klub allerdings mit beinahe allen bewährten Kräften verlängert: Torfrau Lisa Weiß, Sarah Freutel, Sabrina Dörpinghaus, Ina Mester, und Isabelle Wolf bleiben zwei weitere Jahre in Essen. Vanessa Martini, Charline Hartmann und Irini Ioannidou sollen folgen. Auch die erste Neuverpflichtung gab die SGS bekannt: Dominique Janssen kommt vom niederländischen Erstligisten RKsv Wittenhorst nach Schönebeck.

Die 18-Jährige ist die Kapitänin der niederländischen U19-Nationalmannschaft und war die Wunschspielerin von Trainer Högner: „Dominique hat ein Riesen-Potenzial. Sie hat einen robusten Körper, ist kopfballstark und beidfüßig.“ Dass sie 1,76 Meter misst, war ebenfalls ein wichtiges Kriterium für die Verpflichtung der Innenverteidigerin. Vier weitere Neuzugänge sollen bis zum Ende der kommenden Woche unterschreiben. Darunter werden wahrscheinlichzwei „etablierte Spielerinnen“ sein. Sara Doorsoun-Khajeh (Potsdam) zählt wohl noch zum Kreis der Kandidatinnen.

Nicht mehr für die SGS auflaufen wird Carole da Silva Costa. Die portugiesische Nationalspielerin hatte den Verein aus persönlichen Gründen um die Freigabe gebeten. „Ich hätte sie gehalten“, sagt der Trainer, kam ihrem Wunsch aber nach. Überrascht war er dann, als Costa plötzlich doch bleiben wollte. „Es tut mir leid für sie, aber nun haben wir anders geplant.“

Auch Sharon Beck wird den Verein verlassen. Dafür stoßen Madeline Gier, Lena Ostermeier und Torfrau Kari Närdemann aus der eigenen Jugend zum Kader.

Letztere wird zwischen den Essener Pfosten die neue Stellvertreterin von Lisa Weiß, da Studentin Jil Strüngmann ein Auslandssemester antritt und Stefanie Löhr mit 33 Jahren ihre Karriere beendet. Damit verlässt mit Löhr die letzte Spielerin die SGS, die bereits 2004 am Erstliga-Aufstieg der SGS beteiligt war. Gespielt hatte Löhr zuletzt aber schon nur noch für die zweite Mannschaft in der Regionalliga.

Eine weitere Personalentscheidung wird bei der SGS Essen noch in dieser Woche fallen. Bleibt Emma Mitchell oder zieht es die schottische Nationalspielerin zu Arsenal London? Noch ist die 20-jährige Offensivkraft unentschlossen.

Erst im Winter war sie nach Essen gekommen und hat mehr als nur überzeugt. Die SGS würde sie also gerne halten. Allerdings kann Arsenal ihr eine neue Perspektive bieten: Dort könnte Mitchell Champions League spielen.