Drei Spiele innerhalb von sieben Tagen hat Fußball-Regionalligist Rot-Weiß vor der Brust. Der Auftakt erfolgt am Samstag beim 1. FC Köln II.
„Die Tabelle“, so betont Waldemar Wrobel, Trainer des Fußball-Regionalligisten Rot-Weiss, „die Tabelle interessiert mich nur, wenn sie bereinigt sind.“ Das augenblickliche Tableau der Regionalliga West hat für den RWE-Coach nur geminderte Aussagekraft. SF Lotte führt mit 62 Punkten die Liga an. Die Rot-Weißen kommen – bei drei Spielen weniger – auf 48 Punkte und sind augenblicklich Fünfter.
1. FC Köln, Fortuna Köln und FC Kray heißen die kommenden Gegner, wobei jeder auf seine Weise seinen Reiz hat. Als Paket gesehen wird heute in einer Woche feststehen – vorausgesetzt es kann jedes Mal gespielt werden –, wohin der Weg der Rot-Weißen noch führen kann.
Als Erste prüft die Kölner Zweitliga-Reserve, die von Dirk Lottner trainiert wird, die Rot-Weißen (Samstag, 14 Uhr, Franz-Kremer-Stadion). Nach 25 absolvierten Spielen rangieren die Kölner auf Platz 14, gerade einmal zwei Punkte vor dem ersten Abstiegsrang. Und trotzdem, oder gerade weil die Domstädter unten stehen, ist es für die Rot-Weißen eine Prüfung. Patzer hat sich RWE fast nur gegen vermeintlich schwächere Klubs erlaubt. Auch gegen die FC-Reserve hätte Essen im Hinspiel beinah zwei Zähler liegen lassen. Konstantin Sawin sorgte mit seinem Last-Minute-Kopfballtor zum 2:1 dafür, dass die RWE-Fans an der Hafenstraße doch noch jubeln durften.
Die Kölner würden nur zu gerne Zählbares gegen Rot-Weiss holen. Am vergangenen Mittwoch wollten sie sich in Velbert ein Erfolgserlebnis erarbeiten, doch die Partie wurde abgesagt. „Mit unsere Ausbeute in diesem Jahr können wir bisher nicht zufrieden sein. Bei Fortuna Köln haben wir ein starkes Spiel abgeliefert, aber in den anderen Partien sind wir unter unseren Möglichkeiten geblieben“, wird Dirk Lottner auf der FC-Homepage zitiert.
Rot-Weiss-Trainer Waldemar Wrobel stuft die Kölner auf ein Leistungsniveau mit den Leverkusenern ein, die vor einer Woche an der Hafenstraße mit 0:4 unterlagen, warnt aber davor, zu glauben, das Spiel in Köln werde zu einem Selbstläufer.
Ein Sieg wäre gut für die zweite „Kölner Prüfung“, wenn am kommenden Dienstag der Tabellenzweiten Fortuna zur Hafenstraße kommt. „Für die top five kannst Du unsere Jungs nachts wecken“, sieht Wrobel keine Motivationsprobleme, zumal Fortuna mit dem 3:1-Hinspielsieg eine offene Rechnung mitbringen wird. Vier Tage später, beim Derby gegen den FC Kray, verbieten sich Motivationsprobleme praktisch von selbst.
Die Rot-Weißen haben es in der Hand, der Tabelle innerhalb von sieben Tagen mehr Aussagekraft zu verleihen.