Essen. Die Zeit des wetterbedingten Improvisierens an der Hafenstraße scheint endgültig vorbei, die Platzkomission gibt Entwarnung: Rot-Weiss Essen empfängt am Freitagabend die Reserve von Bayer Leverkusen. RWE-Trainer Wrobel will der Werkself nach Möglichkeit die Lust am Spiel nehmen.

Als die Schneeflocken noch am Donnerstagmorgen wild durch die Luft wirbelten, hat das möglicherweise bei den Rot-Weißen ein leichtes Unbehagen ausgelöst. Doch am Nachmittag gab die Platzkommission dann Entwarnung: Es wird gespielt. Die Rot-Weißen empfangen an diesem Freitag Bayer Leverkusen II (19.30 Uhr, Hafenstraße).

Das wird aber auch Zeit. Nicht nur die Gastgeber dürften richtig heiß sein, endlich wieder in Fahrt zu kommen. Lange genug hat es ja gedauert. Und in der Zeit der winterlichen Zwangspause hatte Trainer Waldemar Wrobel natürlich auch die Aufgabe, seine Jungs bei Laune zu halten. Auch nicht einfach, denn mitunter war der Trainingsplatz neben dem Stadion gesperrt, sodass sich Wrobel immer wieder etwas einfallen lassen musste. Offenbar hat es funktioniert, so jedenfalls der Eindruck des Fußball-Lehrers: „Die Spieler waren im Training schön griffig und gut unterwegs.“

Und er wird seine Mannschaft auch auf alle Eventualitäten vorbereiten. Schließlich hat der Coach den Gast noch einmal studiert bei dessen 2:0-Heimsieg vor einer Woche über Sportfreunde Siegen. Und er findet in seiner Analyse lobende Worte: „Die Leverkusener haben von den U23-Mannschaften in der Liga wohl die meisten Nachwuchs-Nationalspieler in den Reihen. Da wird richtig gute Arbeit geleistet. Die Jungs können Fußball spielen.“ Dann aber gibt es die klare Ansage an das eigene Team: „Unsere Aufgabe wird es sein, das nicht zuzulassen.“ Also unbequem sein, dem Gegner auf den Füßen stehen, ihm die Lust am lockeren Spiel nehmen. Und da fordert er von seinem Team nicht nur Entschlossenheit und Laufbereitschaft, sondern auch eine gesunde Härte.

Eine der besten Saisonleistungen im Hinspiel

RWE müsste ohnehin genau wissen, was zu tun ist. Man braucht sich nur an das Hinspiel zu erinnern. 0:0 stand es nach 90 Minuten. Klingt nicht gerade berauschend. „Aber in Leverkusen haben wir bisher einer der besten Leistungen in dieser Saison abgeliefert. Wir haben nur das Tor nicht getroffen.“ Wohl war. Die Rot-Weißen trumpften damals auf, waren die bessere Mannschaft und hatten viele Chancen.

Die beste Möglichkeit besaß freilich Vincent Wagner in der Nachspielzeit. Der Routinier scheiterte mit einem Foulelfmeter an dem überragenden Leverkusener Keeper Lomb. Und futsch waren zwei Punkte. Vergessen ist das nicht, aber längst abgehakt.