Das war deutlich: Mit einer 1:6-Packung bei Viktoria Köln musste sich Fußball-Regionalliga-Aufsteiger FC Kray nach Hause trollen, „wir haben die angeforderte GSG9 nicht bekommen, um unser Tor dicht zu machen“, hatte Trainer Dirk Wißel seinen Humor nicht verloren. Natürlich hätten die Essener eine solch derbe Niederlage gerne vermieden: „Ein 1:4 wäre standesgemäß gewesen, sechs Gegentore sind ein Brett und tun weh“, so Wißel ehrlich

Viktoria Köln -
FC Kray
6:1 (3:0)


Kray: Meßmann – Tolzin, Knieper, Georgios Ketsatis – Ioannis Ketsatis, Walther (46. Milaszewski), Immanuel, Barra – Kehrmann (71. Shin), Elouriachi (61. Skraparas) – Schmidt.

Tore: 1:0 Bouhaddouz (25.), 2:0 Streit (32.), 3:0 Bouhaddouz (42.), 4:0 Streit (51.), 4:1 Schmidt (55., Foulelfmeter), 5:1 Bouhaddouz (58.), 6:1 Wunderlich (75.).

Schiedsrichter: Athanassiadis (Frechen).

Zuschauer: 592.


Das war deutlich: Mit einer 1:6-Packung bei Viktoria Köln musste sich Fußball-Regionalliga-Aufsteiger FC Kray nach Hause trollen, „wir haben die angeforderte GSG9 nicht bekommen, um unser Tor dicht zu machen“, hatte Trainer Dirk Wißel seinen Humor nicht verloren. Natürlich hätten die Essener eine solch derbe Niederlage gerne vermieden: „Ein 1:4 wäre standesgemäß gewesen, sechs Gegentore sind ein Brett und tun weh“, so Wißel ehrlich.

Zu der Packung gesellte sich auch noch der miserable Eindruck, den man beim Blick auf die Ränge gewinnen musste. 592 Fans insgesamt wurden nicht „getrennt“, im Laufe des Spiels kam es prompt zu Tumulten, die die Polizei unterbinden musste. Laut Medienberichten tat sich dabei vor allem auch der Krayer Anhang hervor, Kray-Präsident Günther Oberholz hatte gegenüber dem Magazin „Reviersport“ allerdings den Kölner Ordnungsdienst und Provokationen der Viktoria-Fans als Hauptschuldige ausgemacht. Dirk Wißel wollte sich zu den Geschehnissen nicht äußern, „ich kann es nicht beurteilen, weil ich mich gerne auf das Spiel meiner Mannschaft konzentriere“. Generell mute es aber seltsam an, dass der FC Kray keine Heimspiele austragen dürfe, weil man keine ausgewiesene Fantrennung habe, Köln trotz dieser Möglichkeit darauf aber verzichte. „Und es ist immer schade, dass man sich nicht einfach fröhlich feiernd ein Fußballspiel anschauen kann.“

Apropos Fußballspiel: Das begann für den FC Kray sehr gut, „was die Jungs in den ersten 25 Minuten gespielt haben, war klasse“, lobten sowohl Dirk Wißel als auch Köln-Coach Ralf Außem. Durch eine Standardsituation geriet Kray dann auf die Verliererstraße, „diese und andere Situationen haben dann jedem vor Augen geführt, dass da eine Zweitligamannschaft gegen ein Landesliga-Team gespielt hat“, so Wißel. „Die Jungs haben gezeigt bekommen, wie Profifußball funktioniert. Einigen ist wahrscheinlich immer noch schwindelig, das macht aber nichts“, so Dirk Wißel.

Tatsächlich wird sich Wohl oder Wehe nicht gegen Viktoria Köln entschieden haben. Punkte durften nicht eingeplant werden, und so macht man sich an der Buderusstraße noch immer Hoffnungen auf den Klassenerhalt.

Und eine gute Nachricht gab es an diesem Nachmittag in Köln dann doch für den FC Kray: 18 Strafstöße haben die Essener in der Ära Wißel bereits verschossen, in Köln traf das Team tatsächlich mal wieder vom Punkt: Philipp Schmidt verwandelte in der 55. Minute einen Foulelfmeter zum zwischenzeitlichen 1:4 (55.). Dirk Wißel ließ durchblicken: „Vielleicht schießt er den nächsten Elfer auch.“