Ausgerechnet Viktoria Köln: Die Winterpause ist zu Ende, für Fußball-Regionalliga-Aufsteiger FC Kray geht es an diesem Samstag weiter im Programm: Der Spielplan sieht ein Gastspiel in der Domstadt vor (14 Uhr, Flughafenstadion Köln-Höhenberg), „man kann es sich nicht aussuchen“, so Kray-Trainer Dirk Wißel lapidar.

Ausgerechnet Viktoria Köln: Die Winterpause ist zu Ende, für Fußball-Regionalliga-Aufsteiger FC Kray geht es an diesem Samstag weiter im Programm: Der Spielplan sieht ein Gastspiel in der Domstadt vor (14 Uhr, Flughafenstadion Köln-Höhenberg), „man kann es sich nicht aussuchen“, so Kray-Trainer Dirk Wißel lapidar. Gewohnt flapsig bezeichnet er die Partie als Duell eines Formel 1-Boliden gegen eine Seifenkiste. Das Rennauto steht bei diesem Vergleich übrigens für Viktoria Köln. „Wer weiß, vielleicht ist der Zeitpunkt nicht so schlecht, weil die Mannschaft in Köln noch nicht so eingespielt ist“, unkt der Coach. Und weiter: „Es gibt jedenfalls keinen ungünstigen Zeitpunkt, um gegen Köln zu spielen. Es gibt auch keinen ungünstigen Zeitpunkt für Gegentore. Das würde bedeuten, es gebe auch günstige. Ich finde Gegentore aber immer doof.“ Also fährt der FC Kray nach Köln, „und dann wird Fußball gespielt“.

Team mit Beinen und Füßen

Dirk Wißel wird seiner Elf wohl eine gewohnt defensive Marschroute mit auf den Weg geben. Gleichwohl gibt es beim Trainergespann (mit Lars Krüger) Überlegungen, sich auch wieder mehr mit den spielerischen Elementen der Sportart auseinanderzusetzen. Nach einer schwarzen Serie in der Hinrunde – vor allem gegen die Top-Teams der Liga – waren die Trainer davon abgerückt, mit ihrer Mannschaft Fußball gestalten zu wollen. „Ich bin ein Freund davon, Fußball zu spielen, ein Freund von frühem Ballbesitz“, betont Wißel. Er will wieder in diese Richtung einschwenken, aber von Fall zu Fall unterscheiden. „Gegen Topteams wie Viktoria Köln dürfte das schwierig werden, also müssen wir uns etwas anderes überlegen. Dennoch dürfen die Jungs wissen, dass sie zwei Beine haben, mit Füßen dran. Und dass sie damit umgehen können.“

Die Ausfallliste für die Partie in Köln ist kurzfristig noch einmal länger geworden: Sam Soltani und Ricardo Zweck laborieren ohnehin an Bänderverletzungen, das gleiche Schicksal ereilte Hyun Jong Mun diese Woche beim Training. Nils Kretschmar fällt mit einer Grippe aus. Dazu gesellen sich die Langzeitverletzten Kirill Naoumov (Zehbruch) und Dennis Wibbe, der nach seinem Bruch des Augenhöhlenknochens aber wieder ins Training einsteigen kann. Den Wintertransfers sei Dank (wir berichteten) hat der FCK aber Alternativen. Die Vorbereitung erklärte Dirk Wißel unlängst für erfolgreich abgeschlossen, „vieles haben wir gut gemacht, an den anderen Dingen werden wir weiter arbeiten“. Stark: In den Tests kassierte Kray nur einen Gegentreffer.

Das zeugt von Stabilität, auch wenn man an der Buderusstraße weiß: Viktoria Köln wird diese Stabilität auf eine sehr harte Probe stellen. Der ohnehin mit viel Profi-Erfahrung ausgestattete Kader (u.a. Mike Wunderlich, Alexander Voigt oder Giovanni Federico) wurde in der Pause noch einmal verstärkt. So wechselten Albert Streit und Savio Nserenko in die Domstadt. Bewegung gab es aber auch auf der Trainerbank – unfreiwillig: Trainer Wolfgang Jerat, der erst im November Heiko Scholz abgelöst hatte, legte aus gesundheitlichen Gründen sein Amt nieder. Neuer Coach ist Ralf Außem, vor drei Jahren trainierte er noch RWE.

Kray-Coach Dirk Wißel: „Wir werden uns wehren, aber alles andere als ein Kölner Sieg wäre eine Sensation.“