Heiß auf Hallenfußball und den Derby Cup

Die Handwerker sind bereits fleißig, die ersten Bierfässer sind auch schon angeliefert worden und der Kunstrasen wird an diesem Donnerstag in der Grugahalle verlegt. Alles, damit das Hallenfußball-Turnier um den „Schauinsland-Reisen Derby Cup“ pünktlich am morgigen Freitag um 17.30 Uhr eröffnet werden kann. „Die Tradition lebt weiter“, meinte gestern Uli Skrowny von der Hamburger Agentur TSP, die gemeinsam mit Rot-Weiss Essen den Budenzauber inszenieren. Der „Derby Cup“ wird zwar erst zum zweiten Mal ausgespielt, aber Kicken unterm Hallendach hat tatsächlich große Tradition in Essen.

Vor 41 Jahren am 9.Januar fand in Deutschland das erste (eintägige) Fußball-Hallenturnier an der Norbertstraße statt. Und der erste Sieger hieß: Rot-Weiss Essen. Und damals, 1972, tanzte „Ente“ Lippens unter dem Gejohle der RWE-Fans seine Gegenspieler auf dem Parkett ganz elegant aus. Irgendwann ist diese Veranstaltung im Laufe der Jahre eingeschlafen und im Vorjahr wieder zum Leben erweckt worden. In einer Zeit, in der die Zahl der Hallenturniere in Deutschland doch merklich abgenommenn hat.

Die Gastgeber waren mit der Resonanz bei der Wiederaufnahme 2012 zufrieden. Allerdings leerten sich die Ränge der Grugahalle schlagartig nach der Vorrunde, denn der Lokalmatador RWE war nach zwei Niederlagen gegen Arminia Bielefeld und Alemannia Aachen raus aus dem Turnier. Das Interesse beim Publikum sank rapide. Diesmal wird in jedem Fall eine Essener Mannschaft ins Halbfinale einziehen, denn RWE und die „Auf Asche“-Stadtauswahl spielen gemeinsam in der Gruppe B, dazu kommt der Zweitligist SC Paderborn. In der Gruppe A treffen Cup-Verteidiger MSV Duisburg, Arminia Bielefeld und VfL Osnabrück aufeinander.

Zwei Zweitligisten, zwei Spitzenmannschaften aus der 3.Liga, das ist ein ansehnliches Niveau. Aber viel wichtiger ist der Spaß an der Sache, der sportliche Wert eher sekundär. Auch wenn die Manager der teilnehmenden Klubs gestern betonten, dass ihre Spieler in jedem Fall heiß seien auf diesen Auftritt. „Wir haben die Jungs gefragt, wer spielen möchte. Die wollten alle, wir mussten sogar einige Leute streichen“, schilderte Thomas Reichenberger vom VfL Osnabrück. „Sie haben Bock auf Fußball, der Trainer hat Bock auf Fußball. Wir werden in jedem Spiel alles raushauen.“

Der SC Paderborn hat schon mal beim Hallenturnier in Kassel geübt. Und das Finale nach starker Leistung erst im Neunmeter-Schießen gegen den gastgebenden KSV verloren. „Auf Platz zwei steht der erste Verlierer“, findet Paderborns Manager Michael Born. Sein Bielefelder Kollege Marcus Uhlig versichert, dass sich die Arminia nicht damit zufrieden geben werde, ein guter Gast zu sein. Und Tobias Willi vom MSV sieht beim Budenzauber in Essen auch eine gute Chance, die Fans für die Leidenszeit in der laufenden Zweitliga-Saison etwas zu entschädigen. „Wir wollen unseren Titel verteidigen. Und Sören Brandy hat schon gesagt, dass er Torschützenkönig werden möchte.“

Brandy ist heiß, schließlich hat er in der Saison 07/08 für RWE gespielt. Danach wechselte er nach Paderborn und trägt seit dieser Spielzeit „Zebrastreifen“. „Wir werden verhindern, dass er Torschützenkönig wird. Die ganzen SMS von ihm, das hält mein Handy nicht aus.“, feixte SC-Manager Born. Keine Zweifel, der Derby Cup wird für alle ein großer Spaß.

Gruppe A
MSV Duisburg
Arminia Bielefeld
VfL Osnabrück
Gruppe B
„Auf Asche“-Stadtauswahl
SC Paderborn
Rot-Weiss Essen

Spielzeit
2x10 Minuten (Vorrunde).
2x12 Minuten (Finalspiele).

Mannschaften
Vier Feldspieler, ein Torwart.

Zeitplan zu Beginn
17.45 Uhr: MSV Duisburg - Arminia Bielefeld, 18.10 Uhr: Auf Asche - SC Paderborn..., 19.05 Uhr: Auf Asche - RWE.

Siegerehrung
Gegen 22.50 Uhr.

Eintrittspreise
Von 12 Euro bis 31 Euro.
An allen bekannt Vorverkaufsstellen, am Turniertag ab 10 Uhr an der Tageskasse. Über die Hotline: 01805-570070 oder im Internet: www.schauinsland-derbycup.de

Service
Das Turnier-Ticket berechtigt zur Nutzung der öffentlichen Verkehrsmittel (Evag/VRR).