Mit einer 0:1-Niederlage bei KFC Uerdingen beendet der ETB das Kalenderjahr. Die Essener zeigten ihre vielleicht beste Saisonleistung – nach dem Spiel stand aber wieder die finanzielle Situation des ETB im Vordergrund.
KFC Uerdingen -
ETB
1:0 (0:0)
ETB: Ritz - Forsmann (84. Oertgen), Kasak, Clever, Rott - Walther, Najdi - El-Hossaini (90. Bayram), Schulz, Bednarski - Essomé (89. Schneider).
Tore: 1:0 Issa (72.).
Schiedsrichter: Kevin Domnick. Zuschauer: 1851.
Bes. Vorkommnisse: Gelb Rote Karte gegen Najdi (70.) und Schulz (77.) (beide ETB, jeweils wiederholtes Foulspiel), Rote Karte Ritz (ETB, 87., Notbremse).
Mit einer 0:1-Niederlage bei KFC Uerdingen beendet der ETB das Kalenderjahr. Die Essener zeigten ihre vielleicht beste Saisonleistung – nach dem Spiel stand aber wieder die finanzielle Situation des ETB im Vordergrund: Uerdingens Trainer Eric van der Luer gab seine Eindrücke wieder, die er in einem Gespräch mit ETB-Trainer Dirk Helmig vor dem Spiel gewonnen hatte: „Ich bin ein überglücklicher Trainer, wenn ich mich mit dem vergleiche, was Dirk derzeit durchmacht.“ Schließlich sei der ETB für ihn früher ein Verein gewesen, der wenigstens ein „bisschen Struktur“ habe vorweisen können, er wünschte Helmig abschließend noch alles Gute: „Ich hoffe für Dirk, dass er weiterarbeiten kann – die kommenden Monate – mit einer vernünftigen Mannschaft.“
Helmig schien ob des redseligen van der Luer nicht erfreut, bezeichnete dessen Aussage als „seine Interpretation“ und widersprach dem Eindruck, dass sich seine Laune während van der Luers Ausführungen rapide verschlechtert habe. Überhaupt wollte Helmig lieber über das Sportliche sprechen.
Denn dort gab es auch genug zu diskutieren. Zum Beispiel die drei Platzverweise, die das Spiel zu Ungunsten des ETB hatten kippen lassen. Denn bis zum, wenngleich berechtigten, Platzverweis gegen Mahmoud Najdi in der 70. Minute hatte der ETB dem Liga-Primus aus Krefeld einen großen Kampf geliefert und das Spiel ausgeglichen gestaltet. Nach dem Rückstand durch Issa Issa (72.) und der fünf Minuten später folgenden Ampelkarte gegen Schulz – der bei seiner ersten Verwarnung allerdings klar den Ball gespielt hatte – schien das Spiel aber entschieden. Erst recht, nachdem Som Essomé alleine auf das Uerdinger Tor zugesteuert war, aber noch entscheidend gestört werden konnte (79.). Spätestens mit dem Platzverweis gegen Tobias Ritz (87.), der bei einer Rettungsaktion außerhalb des Strafraums erst den Ball und dann Meik Kuta traf.
Festzuhalten blieb aber, dass sich die Helmig-Elf von der ungewissen finanziellen Situation nicht beeindrucken ließ, kämpferisch – teilweise auch spielerisch – alles abrief und sich gegen den Tabellenführer ebenbürtig präsentierte. Dementsprechend stolz auf sein Team zeigte sich Helmig, der sogleich auch Berichten entgegentrat, nach denen das Oberliga-Team des ETB in der Winterpause auseinanderfallen würde: „Ich weiß nicht, woher diese Informationen kommen sollen. Fakt ist: Stand gestern hat kein Spieler einen neuen Verein.“
Die Frage ist nur, wie lange diese Aussage noch gilt. Denn ebenso Fakt ist, dass der ETB auf der Sponsorensuche bislang noch keinen Vollzug melden konnte. So ließ Manfred Kuhmichel auf Anfrage dieser Zeitung lediglich wissen, dass man nach wie vor „mit Hochdruck“ an einer Lösung arbeite und dass man hoffe, in absehbarer Zeit Ergebnisse liefern zu können. Ebenso gelte noch immer, dass es Altlasten seien, die den Klub belasten. „Es sind Risiken, die wir nicht zu verantworten haben“, so Kuhmichel.
Klare Aussagen zur finanziellen Situation sind das noch immer nicht – aber vielleicht folgen diese am Mittwoch bei der Jahreshauptversammlung.