Ein (Handball-)Spiel dauert 60 Minuten. Diese grundlegende Regel wurde auch beim Auftritt der Essener in Göppingen nicht außer Kraft gesetzt. Faktisch dauerte dieser genau jene 60 Minuten. Entschieden war die Partie aber schon viel früher – spätestens nach 17 Minuten.

FA Göppingen -
Tusem 35:19 (16:7)

FA Göppingen: Mrkva, Rutschmann; Kneule (1), Oprea (2), Schöne (2), Späth (6), Beljanski (1), Lobedank (1), Markez (1), Haaß (2), Fontaine (2), Schubert (4), Horak (3), Markovic (10/4).
Tusem: Kulhanek, Bliß, Vukas; Böhm (3), Kühn (5), Leenders, Pieczkowski, Seidel, Breuer (4/2), Lindt, Handschke (2), Rahmel (4), Kropp (1).

Schiedsrichter: Moles/Pittner; Zuschauer: 4200.
Strafminuten: Göppingen 4 – Tusem 4.
Siebenmeter: Göppingen 4/4 – Tusem 4/2.

„Spielfilm“: 0:1 (1.), 10:1 (17.), 16:7 (Halbzeit), 21:11 (37.), 31:17 (51.), 35:18 (58.).

Ein (Handball-)Spiel dauert 60 Minuten. Diese grundlegende Regel wurde auch beim Auftritt der Essener in Göppingen nicht außer Kraft gesetzt. Faktisch dauerte dieser genau jene 60 Minuten. Entschieden war die Partie aber schon viel früher – spätestens nach 17 Minuten.

Ohne Pöter nicht erstliga-tauglich

„Uns fehlt einer, der die Ärmel hochkrempelt und vorangeht“, sagte Tusem-Trainer Maik Handschke nach der Partie. Und der 46-Jährige fügte hinzu: „Ohne Philipp Pöter sind wir nicht erstliga-tauglich.“ Der verletzte Spielmacher und Abwehrchef fehlte den Essenern in der Anfangsphase an allen Ecken und Kanten. „Wir wollten eigentlich in der Abwehr aggressiv zu Werke gehen – doch das fand nicht statt“, bemängelte Maik Handschke. Im Angriff – so der Trainer – habe die nötige Geduld gefehlt. Die Essener versuchten es meist vergeblich mit Einzelaktionen. So kam es, dass nach 17 Minuten ein 10:1 auf der Anzeigetafel prangte. Sehr zur Freude der Göppinger – sei es Fans oder Klubverantwortliche. Die hatten sich unter der Woche Woche zusammengesetzt, um sich nach dem wechselhaften Saisonstart auszutauschen. Krisengespräche auf der Schwäbischen Alb. „Wir waren der willkommene Gegner für die Göppinger. Meinem Kollegen Nedeljko Vujinovic hat es fast leid getan, dass es uns getroffen hat“, so Maik Handschke.

Leenders gut in der Abwehr

Daran, dass die Göppinger ohnehin die größere handballerische Qualität besitzen, bestand schon vor dem Anpfiff keine Zweifel. „Außerdem haben die Göppinger Spieler jeweils zehn Kilo mehr als wir“, unterstreicht der Tusem-Coach die körperliche „Überlegenheit“ der Göppinger.

Bei aller Kritik und Ernüchterung sah Maik Handschke bei der 19:35-Niederlage zwei Lichtblicke. Toon Leenders habe in der zweiten Halbzeit im Abwehr-Mittelblock an der Seite von Niclas Pieczkowski eine gute Partie gespielt, „auch wenn es noch nicht hundertprozentig war“. Und David Breuer habe im Angriff den Ball schnell gemacht. Und so kam es vor, dass die Essener in der zweiten Halbzeit für die eine oder andere Aktion sogar Szenenapplaus bekamen. Überbewerten wollte dies Maik Handschke aber nicht. Bei mehr als zehn Toren Vorsprung für die eigene Mannschaft geht Szenenapplaus für den Kontrahenten doch lockerer von der Hand.