Bundesligaaufsteiger Tusem bekam gleich am ersten Spieltag zu spüren, welch rauer Wind in der stärksten Liga der Welt weht.

Flensburg-Handewitt -
Tusem 40:20 (21:6)

Flensburg-Handewitt: Andersson, Rasmussen; Karlsson, Machulla, Eggert (10/7), Glandorf (8), Mogensen (2), Svan hansen (3), Weinhold (3), Dibbert, Heinl (1), Voigt, Kaufmann (9), Knudsen (2).
Tusem: Kulhanek, Vukas; Böhm (3), Kühn (1), Leenders (4), Pöter (1), Pieczkowski, Seidel (1), Breuer (2/1), Lindt (3), F. Handschke (1), Rahmel (4/2), Kropp (n.e.).
Schiedsrichter: Grobe/Kinzel; Zuschauer: 5106.
Zeitstrafen: Flensburg 0 – Tusem 6.
Siebenmeter: Flensburg 7/7 – Tusem 5/3.

Bundesligaaufsteiger Tusem bekam gleich am ersten Spieltag zu spüren, welch rauer Wind in der stärksten Liga der Welt weht. Beim letztjährigen Vize-Meister und aktuellen Europapokalsieger SG Flensburg-Handewitt gab es für die Essener eine happige Packung mit historischen Ausmaßen. Mit 40:20 überrannten die Flensburger das junge Team von der Margarethenhöhe förmlich und zeigten ihm mehr als deutlich seine Grenzen auf.

Die Anderssons, Eggerts, Kaufmanns und Glandorfs auf Flensburger Seite machten früh den Unterschied aus. Den Essenern war eine gewisse Nervosität vor der Kulisse von 5100 Zuschauern nicht abzusprechen. Doch darauf nahmen die Flensburger keine Rücksicht. In der Deckung nicht. Und auch nicht im Angriff, wo zunächst der sichere Siebenmeterschütze Anders Eggert und der Rückraum-Hüne Lars Kaufmann für die Akzente. Welches Füllhorn die Flensburger an spielendem Personal zur Verfügung haben, zeigte sich in Holger Glandorf. Sechs seiner acht Treffer erzielte der Linkshänder in der ersten Halbzeit. Die Stärke der Liga traf den Tusem wie eine Keule. „Wir kamen gar nicht erst ins Spiel. Nachdem wir zu Beginn einen Siebenmeter und eine gute Chance von Rechtsaußen vergeben haben, zog Flensburg schnell auf 4:0 davon. Das minderte unsere Nervosität natürlich nicht, erst recht nicht bei einer solchen Kulisse“, sagte Tusem-Trainer Maik Handschke. In die Kategorie „Unerfahrenheit“ fallen auch die sechs Zeitstrafen gegen den Tusem – die Flensburger kamen ohne aus. „Es war kein überhartes Spiel. Wir kamen oft einfach nur einen Schritt zu spät“, so Handschke.

Das besserte sich nach dem Seitenwechsel – auch wenn der Zug für ein knappes Ergebnis längst abgefahren war. Die Essener durften zumindest kurz darauf hoffen, den Abstand auf die Nordlichter in die Einstelligkeit zu drücken. Die Tusem-Abwehr gewann ein wenig an Sicherheit. Am Ende drehten die Flensburger vor ihren begeisterten Fans aber noch einmal richtig auf und stillten deren Wunsch nach dem 40. Treffer. Der Vize-Meister zeigte schonungslos die Schwächendes Aufsteigers auf.

Maik Handschke: „Wir sind halt noch keine gestandenen Erstligaspieler. Wir haben in Flensburg reichlich Lehrgeld gezahlt. Unsere Fehler wurden gnadenlos bestraft. In der 2. Liga ist das nicht so aufgefallen. In Flensburg kann man natürlich unter die Räder kommen, auch wenn nicht so hoch.“