An diesem Samstag beginnt für die Tusem-Handballer das Abenteuer 1. Bundesliga. Das jüngste Team tritt zum Auftakt beim Vize-Meister SG Flensburg-Handewitt an (19 Uhr, Campushalle).

An diesem Samstag beginnt für die Tusem-Handballer das Abenteuer 1. Bundesliga. Das jüngste Team tritt zum Auftakt beim Vize-Meister SG Flensburg-Handewitt an (19 Uhr, Campushalle). Die Essener gehen mit einem 17-köpfigen Kader in die Spielzeit 2012/13. Ein Teamcheck.

Tor
Die Essener gehen mit drei Torhütern in die Saison. Jan Kulhanek, der die Nummer eins trägt, bringt die meiste Erfahrung mit – auch aus 15 Erstligaspielen für den ASV Hamm-Westfalen. In der Aufstiegssaison war der 31-Jährige der große Rückhalt. Den Tschechen zeichnet aus, dass er auch in hektischen Phasen, die Ruhe behält. Nummer zwei ist der 22-jährige Kroate Ante Vukas, der erst kurz zum Team gehört, aber in der Vorbereitung gute Ansätze zeigte. Sebastian Bliß (22), dritter Keeper im Bunde, wird mit Zweitspielrecht für den Drittligisten OSC Rheinhausen spielen.

Rechte Angriffsseite
Rechtsaußen Ole Rahmel (22) bringt mit 90 Einsätzen für seinen früheren Klub VfL Gummersbach die größte Erstligaerfahrung mit. Der schnelle und trickreiche Zweitliga-Torschützenkönig war eine der prägenden Spieler-Persönlichkeiten der vergangenen Saison. Hannes Lindt (26), ebenfalls Linkshänder und durch seine Zeit beim DHC Rheinland erstliga-erprobt, bildet mit Rahmel eine starke rechte Flanke. Und die erhielt noch Verstärkung. David Breuer (30) kam nicht nur als Siebenmeterschütze zu den Essenern, er kann sowohl Rechtsaußen, halbrechts oder Rückraum Mitte agieren. Zwei weitere Linkshänder aus der Abteilung „Jugend forscht“ stehen im Kader, die 19-jährigen Marcus Bouali und Simon Keller.

Linke Angriffsseite
Felix Handschke, der in der vergangenen Saison lange wegen eines Kreuzbandrisses ausfiel, ist mit seinen 21 Jahren der Routinier auf Linksaußen. Lasse Seidel (19) sprang während Handschkes Verletzung in die Bresche und machte seine Sache gut. Der linke Rückraum ist dreifach besetzt. Die Lücke, die der Weggang des erfahrenen Pavel Prokopec hinterließ, soll Fabian Böhm schließen. Der 23-Jährige hat noch frische Eindrücke von der 1. Liga aus 31 Einsätzen (73 Tore) für den Bergischen HC in der vergangenen Saison. Neben Böhm, der auch in die Rückraum-Mitte wechseln kann, stehen die wurfgewaltigen Niclas Pieczkowski (22) und Junioren-Nationalspieler Julius Kühn (19) bereit für die Königsposition. Sie sind in der Lage, auch „einfache“ Tore zu erzielen.

Rückraum Mitte
Philipp Pöter (26) hat sich in der Aufstiegssaison zum „verlängerten Arm“ von Trainer Maik Handschke entwickelt. Der zweikampf-starke Rückraumspieler soll die Taktik auf dem Parkett umsetzen. Er ist der Führungsspieler, auf den viel ankommen wird.

Kreis
André Kropp (27) ist nicht von ungefähr der Kapitän des Tusem. Der Kreisläufer mit dem vorbildlichen Einsatz und der großen Ballsicherheit kann auf 20 Erstligaeinsätze beim TBV Lemgo zurückblicken. Um auch am Kreis mehr Alternativen zu haben, verpflichteten die Essener den 2,02 Meter großen niederländischen Nationalspieler Toon Leenders (26). Im Vergleich zum quirligen Kropp ein anderer Kreisläufer-Typ, der auch in den oberen Etagen angespielt werden kann. Wenn erforderlich, können auch beide gleichzeitig auf dem Parkett stehen.

Abwehr
Die Deckung, bevorzugt eine 6:0-Formation, war in der vergangenen Saison das Prunkstück des Tusem. Die zweitbeste Abwehr der 2. Liga war die Basis des Aufstiegs. Nach dem Weggang des Publikumslieblings Paul Trodler musste das Abwehrzentrum umgebaut werden. Toon Lenders wird in den Mittelblock rücken. Ihm zur Seite können alternativ Philipp Pöter oder Niclas Pieczkowski stehen.

Trainer
Maik Handschke, früher in der 1. Bundesliga als Kreisläufer für den Tusem aktiv, gilt als akribisch. Der 46-Jähri ge legt sehr großen Wert auf die körperliche Fitness und auf eine gute Abwehrarbeit. Außerdem hat er ein „Händchen“

für junge Handballer. Sie will er heranführen und zugleich die gesamte
Mannschaft weiter entwickeln. Ihm zur Seite steht in Mark Dragunski (41) als Co-Trainer, ein ehemaliger Mannschaftskollege Handschkes und erfolgreicher Jugendtrainer beim Tusem, der unter anderem Seidel, Keller und Bouali trainierte.

Fans
In der 2. Liga strömten die Handballs-Fans in den Sportpark am Hallo und steuerten ihren nicht unerheblichen Teil zum Aufstieg in die Elite-Liga bei. Auch in der 1. Liga kann sich der Tusem, der mit einem Zuschauerschnitt von 2113 der Krösus der 2. Liga war, auf seine Anhänger sicherlich verlassen.

Fazit
Für den Tusem geht es einzig um den Klassenerhalt. Platz 15 wäre ebenso viel wert wie der Aufstieg in die stärkste Liga der Welt. Die Essener Verantwortlichen haben bereits, als der Aufstieg feststand, keinen Hehl daraus gemacht. Das ist eine Herkules-Aufgabe, was die vergangene Saison der 1. Liga zeigte. Die drei Aufsteiger – Eintracht Hildesheim, Bergischer HC und TV Hüttenberg – mussten gleich wieder den Gang in das Unterhaus 2. Liga antreten. Selbst wenn es auch für den Tusem so kommen sollte, wäre das für die kein Weltuntergang. Trainer Maik Handschke wird nicht müde zu betonen, dass es selbst dann kein verlorenes Jahr wäre, wenn es mit dem angestrebten Klassenerhalt nicht klappen sollte.

Doch so weit ist ja noch lange nicht.