Duisburg.

2010 gab es die vorerst letzte Ruhrolympiade – damals in Duisburg. 2011 machte die Ruhrolympiade Pause. Eine selbst verordnete Pause, in der alle Beteiligten sich im neu geschaffenen Trägerverein (Mitglieder sind u.a. der Regionalverband Ruhr, der Verein pro Ruhrgebiet, der Landessportbund, die Sportjugend NRW und die Sportjugenden der Teilnehmerstädte) über die Zukunft der Veranstaltung Gedanken machten. Heute fällt in Duisburg der Startschuss zur Ruhrolympiade 2012. Der sportliche Vergleich der Jugend kommt allerdings in einem neuen Kleid daher, praktisch runderneuert. Man könnte sie als erste Ruhrolympiade neuer Zeitrechnung bezeichnen.

„Die Ruhrolympiade ist besser aufgestellt als zuvor. Die Espo-Jugend war maßgeblich an diesem Entwicklungsprozess beteiligt, der dazu geführt hat“, sagt Burkhard Schröder, hauptamtlicher Geschäftsführer des Essener Sportjugend. Die Ruhrolympiade habe – so Schröder – hier und da Politur gebraucht. So wurde das Sportprogramm gestrafft. Die 22 Sportarten, in denen sich von heute bis zum Sonntag rund 7000 Jugendliche aus 15 Städten und Kreisen messen werden, sind allesamt olympische Sportarten – von B wie Badminton bis V wie Volleyball. Essen ist nur einmal nicht dabei, beim Bogensport.

Geändert wurde auch das Bewertungssystem. War bisher die reine Städtewertung (mit Streichergebnissen) für die Ermittlung des Gesamtsiegers entscheidend, zählt diesmal der Medaillenspiegel. Eine Neuerung, von der die Essener profitieren werden. 2010 führten die Essener den Medaillenspiegel an, landeten aber, nachdem die Streichergebnisse rausgerechnet wurden, nach Punkte nur auf dem siebten Platz. „Das wird sich mit ziemlicher Sicherheit ändern“, sagt Burkhard Schröder. Die Ruhrolympiade-Spartenleiter werden die rund 650 Essener Teilnehmer in den Tagen von Duisburg betreuen. Einer für jede Sportart.

Zudem – so Schröder – sei das Rahmenprogramm jugendgerechter geworden. Zentraler Platz für Veranstaltungen wird die Ruhrolympiade-Plaza auf der Kruppstraße sein. Eine Idee der Essener Sportjugend, den Kreis der teilnehmenden Städte und Kreise zu erweitern, wurde nicht verwirklicht. „Das kann aber nicht heißen, dass wir uns der Idee an sich verschließen“, erklärt Schröder.

Die Änderungen seien ein Schritt in die richtige Richtung. „Und ich bin mir sicher, dass Duisburg eine tolle Ruhrolympiade ausrichten wird. Es werden die Wettbewerbe der kurzen Weg werden. Und es wird durch das Programm die Bevölkerung mehr einbezogen. Wir werden sicherlich nicht direkt am 11. Juni Bilanz ziehen, aber wenn wir uns dann zusammensetzen werden, werden wir sehen, wie es gelaufen ist, ob Fragen aufgetreten sind, an die vielleicht zuvor niemand gedacht hat“, erklärt Burkhard Schröder. Eigene Eindrücke vor Ort wird der Fußball-Fan Schröder mit seinem ehrenamtlichen Vorstand ab heute sammeln und den Essener Aktiven in den schwarzen T-Shirts die Daumen drücken. „Ich werde täglich da sein, und vesuchen, überall mal reinzuschauen.“ T-Shirts, Plakate, Flyer werden vom Trägerverein gesponsert. Die Espo-Jugend unterstützt ihre Athleten organisatorisch – und mit acht Euro Verpflegungsgeld pro Kopf am Tag.

2013 wird es übrigens wieder keine Ruhrolympiade geben. Zur Runderneuerung gehört nämlich, dass die weiterhin größte Jugendsportveranstaltung in Europa zukünftig nur alle zwei Jahre stattfinden wird.