Rot-Weiss Essen darf die 240 000 Euro behalten, die ihm aus dem Transfer von Mesut Özil zugesprochen worden waren. Das hat gestern das Landgericht Düsseldorf entschieden. Der Insolvenzverwalter der Firma von Ex-RWE-Chef Stefan Meutsch hatte Anspruch auf das Geld erhoben und den Verein verklagt. Doch das Gericht wies die Klage ab.
Als Özil 2008 von Werder Bremen zu Real Madrid wechselte, fiel auch für die Rot-Weißen etwas ab: Laut Fifa-Statuten gehen beim Transfer junger Spieler Anteile der Ablösesumme an die Vereine, in denen die Fußballer ausgebildet wurden. Özil hatte bis 2005 bei Rot-Weiss gespielt, bevor er zu Schalke wechselte. 2011 trug der unverhoffte Geldsegen von 240 000 Euro dazu bei, dass RWE bei der Abwicklung des Insolvenz verfahrens die Zustimmung der Gläubiger bekam.
Ex-RWE-Chef Meutsch hatte 2008 und 2009 mit dem Verein vereinbart, dass seine Firma einige Spielergehälter sponsert, dafür die Erlöse aus Verkäufen erhält. Unter Berufung auf diesen Vertrag forderte der Insolvenzverwalter der inzwischen insolventen Firma das Özil-Geld ein. Das Gericht entschied nun, der damalige Vertrag habe sich nur auf die 2008 bis 2009 engagierten Spieler bezogen. Über das Geld verfügen kann RWE das Geld noch nicht. Der Kläger kann vor dem Oberlandesgericht in Berufung gehen. Bis zu einem rechtskräftigen Urteil liegt die Summe auf einem Treuhandkonto.
RWE muss seinen Gläubigern einen Betrag von 293 000 Euro auszahlen. Im August 2011 hat der Verein bereits 125 000 € überwiesen. Im kommenden August sind die restlichen 168 000 € fällig. „Wir haben diese Summe bereits in dem aktuellen Etat berücksichtigt, unabhängig vom Özil-Geld“, sagt RWE-Chef Michael Welling. Somit flösse das ganze Özil-Geld als Zusatzeinnahme in die Klubkasse.
Kai Nakowitsch bleibt Rot-Weißer
Kai Nakowitsch (17), Mittelfeldspieler und Kapitän der U17-Bundesliga-Mannschaft, hat sich gegen Angebote von Erstligisten entschieden und bleibt für drei weitere Jahre bei Rot-Weiss. Das Talent, das bereits in der abgelaufenen Saison mit dem Regionalliga-Kader gearbeitet hat, soll auch künftig mit der ersten Mannschaft trainieren und Einsätze in der 4. Liga bekommen. Allerdings hätte er auch die Option, als Jung-Jahrgang in der U19 zu spielen, die in die Bundesliga aufgestiegen ist.
Bei der Wett-Affäre der Rot-Weißen, bei der die RWE-Spieler Dirk Jasmund, Kevin Lehmann und Güngör Kaya vor dem Spiel gegen Bor. Dortmund II (0:4) gegen die eigene Mannschaft gewettet haben sollen, wird es am Donnerstagmorgen in Koblenz eine Anhörung der Fußballer vor dem DFB-Kontrollausschuss geben.