Handball-Zweitligist Tusem klopft noch heftiger als zuvor an die Tür der 1. Liga. Am Freitagabend besiegten die Essener den abstiegsgefährdeten VfL Potsdam und haben vor den restlichen vier Spielen acht Punkte Vorsprung auf einen Nicht-Aufstiegsplatz. Der Erfolg über die Brandenburger war allerdings ein hartes Stück Handball-Arbeit.
Tusem -
Potsdam36:31 (16:12)
Tusem: Kulhanek, Wegner; Keller, Kühn (8), Pöter (2), Trodler, Pieczkowski (2), Seidel, Lindt (6/1), F. Handschke (1), Rahmel (8/1), Ciupinski, Prokopec, Kropp (9).
Potsdam: Frank, Pulay; Melzer (3/2), Barsties (3), Schugardt, Pechstein (4), Urban (3), Piske, Drechsler (9), Mellack (1), Schmidt (1), Sommer (5), Reimann(1/1), Tauabo (1).
Schiedsrichter: Markus Kropp/Sebastian Siebert. Zuschauer: 2534.
Zeitstrafen: Tusem 1 – Potsdam 2.
Siebenmeter: Tusem 4/2 – Potsdam 4/1.
„Spielfilm“: 1:0 (1.), 1:5 (8.), 6:9 (18.), 7:11 (20.), 16:12 (Halbzeit), 16:13 (32.), 23:20 (42.), 29:23 (51.), 33:28 (57.), 36:30 (60.).
Handball-Zweitligist Tusem klopft noch heftiger als zuvor an die Tür der 1. Liga. Am Freitagabend besiegten die Essener den abstiegsgefährdeten VfL Potsdam und haben vor den restlichen vier Spielen acht Punkte Vorsprung auf einen Nicht-Aufstiegsplatz. Der Erfolg über die Brandenburger war allerdings ein hartes Stück Handball-Arbeit.
Die Gäste waren auch ohne ihre verletzten Leistungsträger Victor Pohlack und Kapitän Enrico Bolduan keineswegs gewillt, die Punkte einfach so am Hallo zu lassen. Für die beiden fehlenden Rückraumspieler sprang vor allen Dingen Linkshänder Rene Drechsler in die Bresche, den die ansonsten so grundsolide Tusem-Abwehr zunächst nicht in den Griff bekam. Und da der Angriffsmotor der Essener zunächst auch ein wenig stotterte, mussten sich die Tusem-Fans nach acht Minuten erst einmal verwundert die Augen reiben. Die Potsdamer führten mit 5:1.
Erst allmählich kam der Tusem auf Touren, doch zunächst reichte es nur dazu, in Schlagweite mit den Gästen zu kommen. Tusem-Trainer Maik Handschke probierte einiges aus, um seinem Team mehr Konstanz zu verleihen. So kam Pavel Prokopec und mit ihm mehr Ordnung in den Tusem-Rückraum und in die Abwehr. Mit Julius Kühn kam mehr Durchlagskraft. Und das im wahrsten Sinne des Wortes. Her hoch aufgeschossene Junioren-Nationalspieler hatte sich schon in Rostock für mehr Spielzeiten empfohlen. In ihm schickte Maik Handschke letztlich einen der drei Matchwinner aufs Parkett, auch wenn Handball natürlich weiterhin ein Mannschaftssport bleibt.. Acht Mal schlug die „Kühnsche Kelle“ trocken und unwiderstehlich zu. Der zweite „Vater des Sieges“ war André Kropp, der sich teilweise artistisch um die Gegenspieler wand und am Ende mit neun Treffern erfolgreichster Tusem-Torschütze war. Die dritte Säule des Sieges war einmal mehr Torwart Jan Kulhanek, der den Potsdamern unter anderem drei Siebenmeter wegfischte.
Der Tusem machte aus einem 7:11 (20.) bis kurz vor der Pause ein 16:11. Sicher durften sich die Essener des Erfolges allerdings auch in der zweiten Halbzeit gegen die aufopferungsvoll kämpfenden Gäste lange nicht sein. Auf mehr als drei Treffer kamen die Potsdamer aber bei dem offenen Schlagabtausch nie mehr heran.
Wer oder was soll den Tusem auf dem Weg in die 1. Liga jetzt noch aufhalten. Niels Ellwanger, Geschäftsführer der Tusem Sport- und Marketing GmbH, brachte es nach dem Abpfiff freudestrahlend auf den Punkt: „Nichts!“.