Rot-Weiss gegen Königsblau – das hat was. Auf den ungeliebten Nachbarn aus Gelsenkirchen waren die Essener stets ganz besonders heiß. Und natürlich fordert RWE-Trainer Waldemar Wrobel auch vor dem Regionalliga-Derby gegen die Schalker U23 an diesem Samstag (13 Uhr, Mondpalast-Arena in Herne-Wanne-Eickel) von seinen Spielern Leidenschaft und hundertprozentige Einsatzbereitschaft.
Klar, die Emotionen machen diese Partie zu einer besonderen. Aber dass Wrobel von seinen Spielern Willensstärke und Leidenschaft einfordert, das ist nun wirklich nichts Besonderes. Denn nur mit der richtigen Einstellung lässt sich erfolgreich Fußball spielen.
Gleichwohl muss auch die Qualität stimmen. Was diese betrifft, hat RWE in laufenden Saison etliche Nackenschläge wegstecken müssen. Beispiele: Maik Rodenberg, als Säule im Abwehrverbund gedacht, fällt seit Saisonbeginn aus. Sebastian Jansen hatte nur zwei Einsätze. Suat Tokat, ein kreativer Kopf im Mittelfeld, blieb das Verletzungsspech treu. Markus Heppke, eigentlich unentbehrlich, fehlt seit Wochen. Hier eine Verletzung, da eine Verletzung – Wrobel musste immer wieder Alternativen aus dem Hut zaubern. Und die gute Rückrunde zeigt, dass ihm das gelungen ist.
Vor dem Derby gegen Schalke tritt die Misere erneut deutlich zu Tage. Die Innenverteidigung ist wieder einmal dünn besetzt. Wer soll, besser, wer kann spielen? Vincent Wagner (Zerrung) ist noch nicht soweit. Der junge Adrian Schneider fällt mit muskulären Problemen aus. Und so wird Thomas Denker (21), der gegen Idar-Oberstein mit einer Brustbeinprellung ins Krankenhaus musste, neben Dirk Jasmund (21) verteidigen. „Thomas ist zwar angeschlagen, aber wir wissen ja, dass er beißen kann“, sagt Teammanager Damian Jamro.
Das wird auch nötig sein gegen die Schalker, die sich nach der bitteren 1:6-Klatsche gegen Mönchengladbach II rehabilitieren wollen. „Wir dürfen nicht glauben, dass mit denen gar nichts mehr los ist“, warnt Wrobel. Und Schalkes Trainer Trares hat prophezeit: „Es wird ein Duell auf Augenhöhe.“ Übrigens wird der Schalker Kevin Pires-Rodrigues, künftig Rot-Weißer, wohl erst mal auf der Bank sitzen. Aus sportlichen Gründen, wie Trares sagt. Nach zwei Bänderrissen ist der Junge noch nicht wieder der alte.