Natürlich waren die Rot-Weißen nach dem 0:4 enttäuscht. So eine Klatsche schmerzt immer. Und im eigenen Stadion immer noch ein bisschen mehr. Nach sieben Spielen ohne Niederlage(davon fünf Siege) waren die Gastgeber zuversichtlich und selbstbewusst zum Kräftemessen mit dem Tabellenvierten Eintracht Trier angetreten, doch spätestens mit dem Treffer zum 0:3 kurz nach der Pause „war die Messe gelesen“, wie RWE-Trainer Waldemar Wrobel feststellt. „Trier war über 90 Minuten die bessere Mannschaft, ohne Wenn und Aber.“
Allerdings zeigt sich der Coach am nächsten Tag nicht nachhaltig beeindruckt von dem mangelhaften Auftritt seiner Mannschaft. „Dass es irgendwann einen Rückschlag gegen würde, war uns allen klar. Und trotz dieser Niederlage haben wir bisher eine sehr gute Rückrunde gespielt.“ Man müsse nun aber versuchen, beim SC Wiedenbrück am Sonntag (14 Uhr) in die Spur zurückzufinden.
Aber was war denn nun die Ursache für den eklatanten Leistungsabfall im Vergleich zum starken Spiel beim Spitzenreiter Lotte, als RWE unglücklich erst in der Nachspielzeit den Ausgleichstreffer zum 1:1 kassiert hatte? „Da kommen verschiedene Faktoren zusammen“, sagt Wrobel. Zum einen war es die Qualität des Gegners. Trier gehöre zu den besten Mannschaften der Regionalliga. „Dort standen acht Spieler im Kader, die Bundesliga- und Drittliga-Erfahrung besitzen, also im Profi-Bereich groß geworden sind.“ Zwanzig Minuten habe sein Team gut gespielt. „Desolate Fehler“ hätten dann zum 0:2-Rückstand geführt. Das 0:3 kurz nach der Pause sei zu einem psychologisch ungünstigen Zeitpunkt gefallen. „Ja, und dann kam auch der Substanzverlust bei uns nach den Englischen Wochen hinzu.“ Der Akku war leer, der Kopf angesichts des klaren Rückstandes ebenfalls. So hätte es sogar noch schlimmer kommen können, als Triers Drescher per Freistoß nur die Latte (81.) traf.
Ernst Wilhelmi, Vorstandssprecher bei der Eintracht, freute sich indes über „den schönen Erfolg. Einmal mehr haben wir gesehen, wie hoch das Potenzial in unserer Truppe ist.” Gerade angesichts der Schwierigkeiten bei der Anreise (Stau und Buspanne) zollte Trainer Roland Seitz seinem Team höchsten Respekt. „Ich habe den Jungs vorher gesagt, dass das hier vor dieser Kulisse das schönste Auswärtsspiel in dieser Saison ist“, schilderte Seitz. „Entsprechend sind sie dann auch aufgetreten.”