„Das war richtig gut.“ RWE-Trainer Waldemar Wrobel ist zufrieden. Das hört man. Und ein bisschen Genugtuung mischt sich wohl auch in die Analyse des überzeugenden Auftritts seiner Mannschaft in Elversberg. Wrobel weiß, was seine Mannschaft kann. Und hat immer wieder von dieser „Qualität“ gesprochen, selbst wenn davon nicht viel zu sehen war – wie bei der 1:4-Klatsche gegen Borussia Mönchengladbach II. Doch bei den beiden letzten Auftritten seiner Jungs hat es gestimmt: das Ergebnis und das spielerische Niveau. 4:2 beim VfL Bochum II, 4:0 beim SV Elversberg. Acht Tore geschossen, nur zwei kassiert. Das kann man nicht meckern.
Nun ist Wrobel weit davon entfernt, euphorisch zu werden. Ganz im Gegenteil. Vor dem Derby am kommenden Samstag gegen den Wuppertaler SV (14 Uhr, Hafenstraße) ist er eher vorsichtig, spricht zwar von positiven Signalen, stellt aber immer wieder diese eine Frage in den Raum: „Waren wir nun so gut oder der Gegner so schwach?“
Meist ist wohl beides der Fall. Aber die Rot-Weißen haben am Samstag erneut die Chance zu beweisen, dass sich ihre Form tatsächlich auf einem gehobenen Niveau stabilisiert hat. Und das gegen einen Gegner mit gehobenen Ansprüchen, zumindest zu Saisonbeginn. Da galten die Wuppertaler als Aufstiegsfavorit aufgrund der individuellen Klasse ihres Kaders. Doch die Vorschusslorbeeren welkten allzu rasch, von seinen ambitionierten Zielen musste sich der WSV schnell verabschieden. Aktuell rangiert der Klub in der Regionalliga-Hierarchie auf Platz acht. RWE auf Rang zehn. Zumindest anhand des Tabellenbildes wird es ein Duell auf Augenhöhe.
Und es ist ein Derby, das schon immer für etwas mehr Leidenschaft auf den Rängen gesorgt hat, weil eine ausgeprägte Rivalität zwischen beiden Vereinen herrscht. Rund 8000 Zuschauer erwartet RWE, auch etwa 700 aus Wuppertal. Dass Sebastian Jansen diese außergewöhnliche Stimmung im Trikot erleben wird, ist unwahrscheinlich. Der Innenverteidiger hat sich in Elversberg bei seinem zweiten Einsatz in dieser Saison ohne gegnerische Einwirkung an den Adduktoren verletzt und musste ausgewechselt werden.