Von einem solchen Einstand kann man nur träumen. Als Debütantin war Paulina Schmiedel (18) von der SGE zu den Kurzbahn-Europameisterschaften nach Stettin gereist, mit einer Goldmedaille im Gepäck kehrt sie nach Essen zurück. Mit der 4x50-m-Freistil-Staffel gewann die SGE-Schwimmerin ihren ersten internationalen Titel.

Auch SGE-Brustschwimmer Erik Steinhagen (22) überzeugte in Polen, holte Bronze mit der deutschen Lagen-Staffel und erreichte in persönlicher Bestzeit das Finale über die 50 Meter. Dort blieb er in 24,94 Sekunden wie schon im Halbfinale unter der 27 Sekunden-Marke. „Die beiden haben alles richtig gemacht“, freute sich daheim SGE-Cheftrainer Henning Lambertz und attestierte vor allem Paulina Schmiedel eine „super starke“ Leistung.

„Es macht Spaß zum Team zu gehören und ich freue mich dabei zu sein“, sagte Paulina Schmiedel vor ihren ersten EM-Auftritt. Ihre Erwartungen, nein, die seien nicht allzu groß. Und sie wolle sich auch nicht unter Druck setzen. „Ich werde mich auf die Staffeln konzentrieren und dann werden wir sehen, was herauskommt.“

Innerhalb eines Jahres hatte sich die junge Frau unter der Regie von Trainer Lambertz vom Talent zur Nationalschwimmerin gemausert. „Das ist schon eine coole Sache“, staunt sie selbst über diese Entwicklung. Und in Stettin durfte sie bei der Eröffnungsfeier sogar die Fahne tragen, weil sie die jüngste Novizin im Nationalteam gewesen ist.

In der Staffel schwamm sie gemeinsam mit Super-Star Britta Steffen und den Etablierten Dorothea Brandt und Daniela Schreiber zum Sieg vor Dänemark und Italien. Vor allem Ausnahme-Athletin Britta Steffen, die zweimalige Weltmeisterin und Doppel-Olympiasiegerin, kümmerte sich rührend um die Essenerin und die anderen Debütantinnen. Steffen als „Mutter der Kompanie“ sorgte für gute Stimmung. „Ich werde hier schon wegen meines Alters als Mama bezeichnet“, sagte Steffen amüsiert. Vor allem Schmiedel hat es offenbar der mit 28 Jahren ältesten deutschen EM-Teilnehmerin angetan. „Die Paulina ist ‘ne ganz Süße. Sich um die zu kümmern, macht mir Spaß“, so Steffen. „Ich möchte vor allem den Jüngeren den Druck nehmen. Wichtig ist eben auch das Quäntchen Lockerheit.“

Mit der 4x50-m-Lagen-Staffel zog Paulina Schmiedel im Vorlauf mit der viertbesten Zeit ins Finale ein. Zum Endlauf allerdings rutschte Jenny Mensing (Berlin) ins Team. Immerhin blieb Schmiedel dadurch eine Enttäuschung erspart. Denn das deutsche Quartett wurde wegen eines Wechselfehlers disqualifiziert.

Die Olympia-Kandidaten der SGE waren am Wochenende beim internationalen Schwimm-Meeting in Dortmund auf der Langbahn am Start. Brust-Spezialist Erik Feldwehr gewann über die 50 m, 100 m und 200 m. Er sicherte sich damit auch Platz eins in der Gesamtwertung des Deutschland-Cups und eine Siegprämie von 1500 Euro. Caroline Ruhnau belegte in dieser Serie Platz zwei (1000 Euro). Punkte für die Cup- Wertung gab es bei insgesamt fünf Veranstaltungen (Saarland, Essen, Dortmund, Luxemburg und Wuppertal).