Die Rot-Weißen stecken in einer sportliche Krise. Da hat es lange nicht mehr gegeben. Doch schon in der vergangenen Spielzeit, als RWE in der fünften Liga von Sieg zu Sieg eilte, hatte RWE-Trainer Waldemar Wrobel gewarnt: „Es können auch mal Phasen kommen, da spielen wir nicht schlecht und werden trotzdem verlieren.“ Nun, in der NRW-Liga brauchten sich die Fans mit Misserfolg gar nicht erst auseinanderzusetzen. Doch nun belastet er, drückt aufs Gemüt. Von den letzten fünf Liga-Spielen hat der Aufsteiger vier verloren. Und am kommenden Freitag kommt auch noch der Spitzenreiter SF Lotte nach Essen. Die einzige Mannschaft in der Regionalliga, die noch nicht verloren hat. Allerdings endeten fünf der elf Partien mit einem Unentschieden.
„Wir haben die Stabilität verloren“, muss RWE-Teammanager Damian Jamro wohl oder übel zugeben. Natürlich verunsichert dieser Negativlauf, und die jungen Fußballer müssen dieses unangenehme Gefühl des Verlierens auch erst verarbeiten. Und noch viel wichtiger: Sie müssen zwingend ihre Lehren aus diesen bitteren Erfahrungen ziehen.
Trainer Waldemar Wrobel jedenfalls stärkt seiner Mannschaft nicht nur den Rücken, sondern stellt sich auch vor sie, sobald erste Kritiker auf sie schießen. „Die Jungs genießen mein volles Vertrauen“, betont Wrobel. Und die Personalmisere? Nein, die lässt er nicht gelten: „Alle im Kader haben den Anspruch, in der Regionalliga zu spielen. Nun können sie zeigen, ob sie es auch können.“ Gleichwohl weiß der Fußball-Lehrer ganz sicher auch, dass kein Kader der Welt mit zwanzig oder mehr gleichwertigen Spielern bestückt ist. Da gibt es immer Qualitätsunterschiede. Und wenn Leistungsträger wie Wagner, Rodenberg oder Jansen gleichzeitig ausfallen, ist das kaum zu kompensieren.
Immerhin gibt es für das Lotte-Spiel etwas Hoffnung: Verteidiger Kevin Lehmann und Mittelfeldspieler Kevin Grund sind wieder im Training.
Unter dem Motto „Kick Racism out“ wird am morgigen Donnerstag, 20. Oktober, wieder ein Turnier für Essener Schulmannschaften in der Fußball-Halle „goalfever“ in Altenessen stattfinden. (11 Uhr-16 Uhr). Das AWO Fan-Projekt richtet dieses Turnier der Streetsoccer-Serie aus, an der sich alle Fanprojekte in NRW beteiligen. „Mit diesem seit 2006 organisierten Veranstaltungsformat wollen wir die integrativen Möglichkeiten, die der Fußball bietet, nutzen, um ein klares Zeichen für Toleranz und gegen Rassismus zu setzen“, erläutern Claudia Wilhelm und Roland Sauskat vom AWO Fan-Projekt Essen. Es haben sich acht Jungen- und sechs Mädchen-Mannschaften angemeldet, um ihre Schule als tolerante Gemeinschaft zu präsentieren. Und es gibt noch einen weiteren Grund zur Freude: Das AWO Fan-Projekt Essen feiert in diesem sein 15-jähriges Bestehen.