Langweilig war’s nun wirklich nicht. Obwohl das Resultat zur Pause alles andere als knisternde Spannung versprach. Mit 0:3 lagen die Rot-Weißen gegen den 1.FC Kaiserslautern II zurück. Das sah nicht gut aus für die Gastgeber – ganz und gar nicht gut. Und doch sorgten sie in Hälfte zwei für richtig gute Unterhaltung. Allerdings mussten die Essener am Ende mit dem 2:3 die erste Heimniederlage akzeptieren.
„Ich habe meinen Jungs in der Kabine gesagt, dass sie zehn Minuten ohne Schaden überstehen müssen, dann gewinnen wir hier“, plauderte anschließend FCK-II-Trainer Alois Schwartz ganz entspannt. Doch dass es noch so eng für die „Roten Teufel“ werden würde, das hatte er wohl nicht geahnt. Kaum zwei Minuten waren nach dem Wiederanpfiff gespielt, als Leon Enzmann frei stehend eine Hundertprozentige verbaselte Der FCK im Glück. Und symptomatisch für die gesamte Partie. Auch diesmal vergaben die Rot-Weißen zu viele Chancen. Ärgerlich vor allem, weil die Lauterer zwanzig Minuten lang mit neun Mann spielten (Rot gegen Stulin und Nemec).
„Ich habe noch keine Mannschaft gesehen, die wirklich besser war als wir“, bemerkte RWE-Trainer Waldemar Wrobel irgendwann mal in einer Analyse. Selbst bei der 0:4 -Klatsche gegen Gladbach II hätten die Essener vor dem gegnerischen Führungstor mehrmals selbst erfolgreich sein können. „Wir lassen zu viele Chancen aus und hinten werden die Fehler gnadenlos bestraft“, sagt Wrobel. Der Aufsteiger spürt nun schmerzlich die gestiegene Qualität der Konkurrenz. Zumal dort auch – wie etwa Bilek und Nemec bei Kaiserslautern – der eine oder andere Profi mitmischt.
Gegen den FCK trat das Manko wieder deutlich zu Tage: Das 1:0 von Zuck (9.) hatte ja noch was von einem Geniestreich. „Das hat er wirklich gut gemacht“, lobte auch Wrobel. Doch weiteren die Gegentore durch Bilek (30.) und Nemec (43.) legten gravierende Defizite im Abwehrverhalten offen. „Das war desolat, sowohl im Luftkampf als auch in der Strafraumbeherrschung“, krittelte Wrobel. Natürlich ist die Verletzungsmisere mitverantwortlich, denn Vincent Wagner und Maik Rodenberg sind physisch stark und präsent beim Kopfballspiel.
Die fehlende Aggressivität zeigten seine Spieler nach der Pause. Aber auch in den ersten 45 Minuten hatte sich RWE mehr Chancen als die Gäste erarbeitet. „Kevin Grund und Leon Enzmann brachten gute Flanken hinein, die aber keinen Abnehmer fanden.“ Und bei allem unermüdlichen Einsatz fehlte am Ende halt auch ein bisschen Glück.