Der Eishockey-Oberligist ESC Moskitos startet Freitagaben (20 Uhr, Westbahnhof) in die neue Saison -- ausgerechnet gegen den Revierrivalen EV Duisburg.
Deutlich weniger als vielleicht üblich vor einem Derby ist bei den Essenern die Rede vom Sportlichen. Fast ein wenig demütig kommen sie daher, die Vondraceks, Rumrichs und Schumachers. „Ich freue mich einfach auf dieses Spiel“, so Jugendvorstand Torsten Schumacher. Weil ein ganzes Stück Wegstrecke erfolgreich zu absolvieren war, um es überhaupt zu ermöglichen.
Manager Michael Rumrich spricht von einem „großen Scherbenhaufen“, den man vorgefunden habe. So groß, dass er nicht weggefegt, sondern „weggeschaufelt“ werden musste. „Es gab viele Baustellen, aber die sind abgearbeitet. Das Team hinter dem Team hat viel geschafft, wir sind startklar.“ Und Trainer Jan Vondracek blickt ebenfalls auf die schwierigen Umstände der Vorbereitung, ist froh darüber, überhaupt ein Team zu haben. „Dass wir dann auch noch in der Oberliga spielen können, ist einfach toll.“ Natürlich spricht er auch von Zielen, so bescheiden sie mit Vorrunden-Platz acht auch sein mögen. Von einem Team, dass in einen finanziellen Rahmen, aber auch zueinander passen musste. „Wir haben es gefunden.“
Wirklich über Eishockey, über das Derby gegen die Füchse, das – so unterschiedlich die Voraussetzungen auch sein mögen – die Eishockey-Fans im Revier begeistert, spricht vor allem aber Goalie Christoph Oster. „Wir sind nicht chancenlos.“ Es klingt fast ein bisschen trotzig. Duisburg habe ein laufstarkes Team. „Aber wir spielen zu Hause, das ist unsere Halle.“ Defensiv müsse man gut stehen, im eigenen Drittel fehlerlos bleiben. Oster weiß, was dieses Derby bedeutet, im Vorjahr hat er es an der Wedau erlebt. Nun ist ein Moskito: „Die Rivalität ist groß. Wir werden alles versuchen.“
Ein Plus soll die Geschlossenheit sein. „Wir haben Tag für Tag besser zueinander gefunden“, berichtet Oster. Was sich auch auf dem Eis bemerkbar gemacht habe. Noch kein Spiel haben sie gewonnen, aber: „Die ersten beiden Partien gegen Krefeld und Ratingen waren schlecht. Dann ging es spürbar bergauf. Was wir zuletzt gegen Eindhoven gezeigt haben mit einem Rumpfkader, war schon sehr ordentlich.“ Christoph Oster hofft, dass sich die personelle Situation noch bessert. Maris Kruminsch fällt aus, über einen Einsatz von Damian Schneider wird kurzfristig entschieden (Bänderverletzung).
Weitere angeschlagene Spieler sollten es bis zum ersten Bully packen: „Wenn wir gut aufgestellt sind für das Spiel, können wir was bewegen.“ Osters Job ist es, Tore zu verhindern. Ob er sich versuchen darf? Coach Jan Vondracek ließ aber durchblicken, dass auch Christian Lüttges beginnen könnte.