Am Sonntag beginnt nun endlich das lang ersehnte zweite „Sommermärchen“. So ist es jedenfalls kurz vor dem Start der Frauenfußball-WM in Deutschland überall zu hören. Aber ehrlich gesagt: Die ständigen Vergleiche mit der Männer-WM von 2006 kann inzwischen keiner mehr hören.

Auch wenn sogar auf der Facebook-Seite der Nationalmannschaft ein „Sommermärchen reloaded“ angekündigt wird: Das wird es sicher nicht geben. Was aber nicht heißen soll, dass sich die Nation nicht wieder auf ein mitreißendes, spannendes und weltoffenes Turnier freuen darf.

Doch der Vergleich mit den Männern hinkt. Die Frauen-Nationalmannschaft will ihr eigenes Märchen schreiben. Im eigenen Land die WM gewinnen. Das klingt in erster Linie nüchtern, ist aber so. Die Spielerinnen sind hungrig auf Titel und Erfolge. Und ihr bisheriger Weg gibt ihnen Recht. Natürlich hofft der deutsche Fußball, dass auch diese WM ein buntes Fußballfest wird. Aber zu erwarten, dass es genauso ein Sommermärchen wird wie 2006, wäre fatal.

Die Frauen schreiben ihre eigene Geschichte und so wird es dieses Jahr auch ein sicherlich tolles Fußballfest geben. Aber eben auf eine andere Art.

Nun bleibt zu hoffen, dass unsere Frauen gegen Kanada einen guten Start erwischen und der Konkurrenz gleich mal zeigen, wohin der Weg in diesem Jahr gehen soll: ins Endspiel nach Frankfurt.

Das Zeug dazu haben sie. Eine monatelange Vorbereitung geht zu Ende: Athletik, Technik, Angriff und Abwehr sind nur einige Schwerpunkte, die das Team abarbeiten musste. Und dennoch ist der Spaß nie auf der Strecke geblieben. Basketball, Judo, Fahrsicherheitstraining, Drachenboot fahren und ein gemütliches Barbecue haben die langen Lehrgänge versüßt. Frauen muss man nun mal bei Laune halten. Und das haben die Verantwortlichen geschafft.

Es ist also alles angerichtet für eine erneute Titelverteidigung. Mädels, ich drücke euch die Daumen!