Der Traum für RWE geht weiter – auch im Verbandspokal. 4:1 (2:0) gegen den Wuppertaler SV, der schließlich eine Klasse höher in der Regionalliga kickt und damit der ranghöchste Teilnehmer in diesem Wettbewerb gewesen ist.

Aber solche Hierarchien haben bekanntlich gerade im Pokal-Wettbewerb ohnehin nur geringe Aussagekraft. Und im Vorjahr war es ähnlich. Auch damals scheiterte der damalige Drittligist von der Wupper an dem damaligen Regionalligisten von der Hafenstraße. Es ist nunmehr das dritte Jahr in Folge, in dem Wuppertal im Verbandspokal in Essen strauchelt. Und vor allem die jüngste Pleite ist eine riesige Enttäuschung. Aber die Gäste haben es sich trotz der grandiosen Leistung des Gastgebers zum großen Teil auch selbst zuzuschreiben. Stefan Lorenz, der ehemalige Rot-Weiße, sah sich das Debakel von der Tribüne aus an. Nach einer Knie-OP wird er den Wuppertalern noch lange fehlen. Und wer diesen Kämpfer kennt, ahnt vielleicht, wie stinkig er über die Vorstellung seiner Mitspieler gewesen ist: „Wenn du so körperlos agierst, dann brauchst du dich nicht zu wundern, wenn du in Essen untergehst.“

Dagegen feierte RWE ausgelassen den Einzug ins Halbfinale (25.-30. März), wo Essen auf Turu Düsseldorf trifft, den Tabellenzweiten der Niederrheinliga, der sich mit 3:1 gegen den Landesligisten TuS Nettetal behauptet hat. „Der Sieg geht in Ordnung“, meinte RWE-Trainer Waldemar Wrobel, „auch wenn das Ergebnis vielleicht um ein oder zwei Tore zu hoch ausgefallen ist.“

Für das überraschend klare Ergebnis zeichnete letztlich auch Neuzugang Benedikt Koep verantwortlich. Zunächst traf Mittelstürmer Lukas Lenz zur 2:0-Führung (37./43.). In der 82. Minute kam Koep für Lenz und legte noch einen Doppelpack drauf. Kaum war der ehemalige Klever im Spiel, da sorgte er bereits für Gefahr, indem er den WSV-Keeper Samulewicz mit einer „Bogenlampe“ zur Parade zwang. Die anschließende Ecke köpfte Koep unter die Latte zum 3:1 (85.). Und in der Nachspielzeit (90.+2) zirkelte er die Kugel aus spitzem Winkel ins lange Eck zum 4:1. „Ich hatte ja noch etwas gutzumachen“, strahlte Koep, der beim NRW-Liga-Debüt für RWE gegen Fortuna Köln (1:0), noch zwei Hundertprozentige ausgelassen hatte. Und treffend war auch Koeps Fazit: „Geile Stimmung, geiles Stadion, geiles Spiel.“