Essen. Die Zweitliga-Basketballer der ETB Miners feiern den neunten Sieg und blicken Richtung Play-offs. Auch, weil es nun zwei Leistungsträger gibt.

Mit drei Siegen in den vergangenen vier Spielen haben die ETB Miners ihre Ansprüche auf die Play-offs in der Zweiten Basketball-Bundesliga (Pro B) untermauert. Zuletzt reichte den Essener Basketballern auch eine schwächere Partie, vor heimischem Publikum am Hallo drehte das Team von Headcoach Lars Wendt gegen Stahnsdorf einen Rückstand von 20 Punkten und feierte am Ende einen knappen 76:75-Sieg. Neun Siege und acht Niederlagen stehen in den Büchern – Platz sieben!

Als Aufsteiger ohnehin eine erfreuliche Bestandsaufnahme. Unter Berücksichtigung der nach einem furiosen Start eher holprigen Hinrunde umso bemerkenswerter. Die Miners sind wieder auf Kurs – und das hat Gründe. Der ETB hatte nach der Verletzung von Robin Danes ordentlich an Schwung verloren, der erste Versuch, ihn adäquat zur ersetzen, schlug in Maximilian Begue fehl. Der zweite Schuss scheint aber ein Volltreffer zu sein: Raphael Wilder, Sportlicher Leiter der Miners, hatte Dion Braimoh vom Erstregionalligisten Aschersleben loseisen können, und der 25-Jährige liefert beständig das, was von ihm erwartet wird. Und mehr: Gegen die Stahnsdorfer TKS 49ers war er maßgeblich an der Aufholjagd beteiligt: Über 33 Minuten hatte er am Ende auf dem Feld gestanden, sieben von zehn Versuchen von Downtown getroffen. 24 Punkte bei einer Effektivität von 23. Braimoh machte die schwärzeren Tage einiger Leistungsträger vergessen – beispielsweise den von Isaiah Sanders.

ETB Miners: Isiah Sanders bleibt Anker des Teams

Ein Abend mit Seltenheitswert – der US-Amerikaner war in den vergangenen Wochen die tragende Säule des schwarz-weißen Spiels gewesen. Gegen Stahnsdorf blieb er blass, was den Anteil am Miners-Aufschwung aber nicht trüben soll. „Er war und ist unser Anker“, sagte auch Lars Wendt. „Seit Dezember ist er in Topform.“

++++ Indoor-Rudern: Die Fotos von der Deutschen Meisterschaft in Essen ++++

Auch Sanders war im Spätherbst in ein Loch gefallen. Hatte ständig mit Foul-Problemen zu kämpfen und haderte – mit den Unparteiischen und sich selbst. Lars Wendt hatte ihn ermahnt, ihn an die Ziele erinnert, die Sanders in Essen verfolge. Die mit den Miners, aber auch die ganz persönlichen. Sanders hat es sich offensichtlich zu Herzen genommen. Seit dem Winter ist er Dreh- und Angelpunkt, spielt seine Stärken aus. Und die liegen klar in seinem Wurf und allem, was damit zu tun hat. Sanders hat ein gutes Gespür dafür, welche Würfe er nehmen kann – und welche vielleicht nicht. Entsprechend sind seine Versuche kreiert, was nicht ohne Folgen bleibt. Sanders schraubte seine Statistiken deutlich nach oben (49,5 Prozent aus Nah- und Mitteldistanz, knapp 38 Prozent von Downtown), mit 87 Prozent von der Freiwurflinie präsentiert er sich als sicherer Schütze, auch in entscheidenden Situationen. Und: „Isiah zieht die Jungs in jedem Training mit, gehrt voran“, berichtet Headcoach Wendt. Sanders ist zu einem Führungsspieler gereift!

ETB Miners: Restprogramm stimmt zuversichtlich

Und so blickt man in Basketball-Essen erwartungsfroh in die Zukunft. Das Team hat sich gefunden, am Ende der Hauptrunde wollen sich die Miners für die Play-offs qualifiziert haben. Das scheint auch beim Blick auf das Restprogramm nicht unrealistisch. Nach der Aufgabe, die dem ETB an diesem Samstag in Wolmirstedt gestellt wird (18 Uhr), genießen die Essener in den folgenden fünf Partien viermal Heimrecht, gegen Bernau, Schwelm, die Sixers und Neustadt können die Essener gerade auch am Hallo endgültig die Weichen in Richtung Postseason stellen. Allein die letzten beiden Auswärtsfahrten haben es mit Paderborn und Leverkusen in sich. Lars Wendt: „Ich glaube, insgesamt kommt uns das Restprogramm gelegen, zumal wir die direkte Konkurrenz um die Play-offs zu Hause empfangen.“