Essen. Romeo Ferreiras Rückkehr war im Testspiel der SpVg Schonnebeck greifbar. Endlich. Doch dann der Schock. Im Interview gibt er Einblick in seine Gefühle.
Insgesamt elf Jahre verbrachte Romeo Ferreira in der Jugend des FC Schalke 04. Während seiner Zeit in der Knappenschmiede spielte sich der Rechtsverteidiger auch ins Sichtfeld der portugiesischen U19-Nationalmannschaft. Dann begann aber die bittere Pechsträhne des heute 20-Jährigen. Seit April 2023 wurde er immer wieder mit Verletzungen zurückgeworfen.
Im vergangenen Sommer folgte der Wechsel zur SpVg Schonnebeck. Am Schetters Busch sollte seine Karriere wieder an Fahrt aufnehmen, doch es folgte der nächste Rückschlag. Nachdem er bereits knapp 20 Monate verletzt passen musste, feierte er im November beim Testspiel gegen den FC Kray sein Comeback. Es waren gerade einmal 24 Minuten gespielt, da musste Ferreira nach einem unglücklichen Zusammenprall ausgewechselt werden. Die niederschmetternde Diagnose: ein erneuter Meniskusriss am gleichen Knie. Im Interview verrät er, wie er mit der Verletzung umgeht und welche Menschen ihm die meiste Kraft geben.
Romeo Ferreira, im Testspiel gegen Kray haben Sie sich erneut am Meniskus verletzt. Wie war das Gefühl, als Sie von dieser Diagnose erfahren haben?
Aufgrund meiner Verletzungshistorie, kenne ich meinen Körper mittlerweile sehr gut. Als ich mich verletzt habe, war es einfach ein Schockgefühl, da ich sofort gespürt habe, dass etwas im Knie nicht in Ordnung ist. Dieses komische Gefühl hatte ich leider schon des Öfteren. Ich war auch nicht von den Schmerzen erschüttert, sondern von den 1000 Gedanken, die mir sofort in den Kopf kamen. Der Schmerz war in diesem Moment nicht das Schlimmste, sondern der Gedanke, dass ich eventuell wieder alles, was ich bisher durchgemacht und mir in der Reha aufgebaut habe, nochmal machen muss. Schonnebeck hat sich sofort um einen Arzt-Termin gekümmert, sodass ich ein paar Tage später dann die Diagnose bekommen habe. Ich wusste allerdings durch die vorherige Meniskusverletzung, dass es wieder was am Meniskus sein wird, deswegen hat mich die Diagnose zwar nicht erschrocken, jedoch war ich sehr erschüttert und traurig.
Sie werden wieder lange ausfallen. Haben Sie sich einen Zeitpunkt gesetzt, wann Sie wieder auf dem Platz stehen wollen?
Ich habe mir keinen Zeitpunkt gesetzt, wann ich wieder auf dem Platz stehe. Ich werde in der kommenden Woche operiert und fokussiere mich zunächst darauf. Ich möchte erstmal wieder auf die Beine kommen und gesund werden. Wie lange ich ausfalle und wie der Heilungsverlauf ist, wird man dann sehen.
Wer sind die Personen, die Ihnen in dieser schwierigen Zeit am meisten helfen?
Meine Familie unterstützt mich sehr, denn es ist auch für sie nicht einfach zu sehen, dass ich erneut verletzt bin. Meine Eltern unterstützen mich und haben mich bei meiner fußballerischen Laufbahn immer begleitet. Aber auch meine beiden Schwestern sind für mich da und helfen mir über meine Gefühle zu sprechen. Mein bester Freund ist auch für mich da und hilft mir, Positives aus der Situation mitzunehmen. Ich selbst vertraue auf den lieben Gott und weiß, dass er für mich da ist in so einer schwierigen Phase.
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Ihre Mannschaft steht aktuell in der Oberliga auf Platz eins. Wie haben Sie bislang die Leistungen Ihrer Teamkollegen wahrgenommen?
Da ich die Spiele am Anfang der Saison nur von außen betrachten konnte, ist mir sofort aufgefallen, dass die Mannschaft spielerisch sehr stark ist. Jetzt ist die Hinrunde fast vorbei und ich finde, dass die Leistungen der Mannschaft sehr konstant sind. Fußballerisch ist es beim Spiel und auch im Training oftmals schön anzusehen, wie gut die Mannschaft kombiniert und harmoniert. Die Jungs sind einfach eine Einheit, Jeder ist für Jeden da und das Familiäre im Verein spiegelt sich auch auf dem Platz wider.
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