Essen. Die SGS Essen trifft im DFB-Pokal am Samstag auf Borussia Mönchengladbach. Es winkt eine schöne Prämie. Diese drei Dinge sorgen für Optimismus.
Acht Punkte sind bisher eine überschaubare Ausbeute für die SGS Essen in der Hinrunde der Frauenfußball-Bundesliga. Und da zum Abschluss noch der FC Bayern wartet, ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass es dabei bleibt. Und doch ist ein versöhnlicher Jahresabschluss möglich, da die Essenerinnen aktuell keine Abstiegssorgen befürchten müssen.
Nötig dazu ist ein Sieg bei Borussia Mönchengladbach an diesem Samstag (14 Uhr), der gleichbedeutend mit dem Einzug ins Viertelfinale des DFB-Pokals und einer zusätzlichen Prämie von 60.000€ wäre. Trotz der bisher durchwachsenen Saison darf die SGS voller Zuversicht in die Partie gehen.
SGS Essen: Hoffnungspunkt 1 – Der Klassenunterschied
Die Gastgeberinnen spielen in der zweiten Liga und gehören als Tabellensechster zum Mittelmaß. Wie groß der Leistungsunterschied zur Eliteklasse ist, zeigt die Situation von Carl-Zeiss Jena und Turbine Potsdam. Beide sind in der Vorsaison aufgestiegen, haben aber bisher große Probleme, Fuß zu fassen. Potsdam hat als Schlusslicht erst einen Punkt auf dem Konto, der ausgerechnet beim 0:0 im direkten Aufsteigerduell heraussprang. Noch dramatischer: Am zehnten Spieltag gelang den Brandenburgerinnen überhaupt erst der erste Torerfolg.
Jena steht mit drei Zähler kaum besser da. Ein Sieg ist den Thüringerinnen bisher nicht gelungen. Im direkten Duell mit der SGS hatten beide keine Chance. Überraschend ist das nicht, die Aufsteiger haben es traditionell schwer. Selbst das hochgelobte RB Leipzig schaffte den Klassenerhalt in der Vorsaison nur mit einem Punkt Vorsprung. Gewarnt sein müssen die Essenerinnen dennoch, denn schon mehrfach mussten sie im Pokal gegen Zweitligisten ein bitteres Aus verkraften: 2014 und 2020 gegen Gütersloh sowie 2022 gegen Leipzig.
Punkt 2: Personelle Entspannung bei der SGS Essen
Dass die SGS in dieser Saison noch nicht die erhofften Ergebnisse liefert, lag nicht zuletzt auch an der Anzahl der Verletzungen. Gerade die Defensive war mitunter arg gebeutelt, da in Jacqueline Meißner und Lena Ostermeier zwei wichtige Stützen wochenlang fehlten. Auch Torfrau Sophia Winkler verpasste die ersten drei Partien wegen einer Sperre.
Wie wichtig das Trio für die defensive Stabilität der Essenerinnen ist, zeigten die vergangenen Wochen: In den zurückliegenden fünf Partien kassierte die SGS nur vier Gegentore und spielte dabei auch gegen Spitzenreiter Wolfsburg, der als einziges Team in diesem Zeitraum doppelt gegen Schönebeck traf.
In der ersten Hälfte der Hinrunde waren es mit neun noch mehr als doppelt so viele Gegentore. Der nun breitere Kader bietet SGS-Trainer Markus Högner auch mehr Möglichkeiten: So probierte er zuletzt Annalena Rieke neben Ramona Maier als Mittelstürmerin aus, obwohl sie bisher abwechselnd in der Innenverteidigung und dem defensiven Mittelfeld gebraucht wurde. Und beinahe hätte sie ihre neue Rolle mit einem Tor gefeiert.
Punkt 3: Torschützenkönigin Ramona Maier
Offensiv läuft es bei der SGS in dieser Saison noch nicht rund. Angreiferin Ramona Maier wartet noch immer auf ihren ersten Liga-Treffer, weil sie im Abschluss mitunter glücklos ist.
Im Pokal ist das aber anders: In der Runde zuvor traf sie gegen den Regionalligisten Wacker Mecklenbeck beim 3:0-Erfolg doppelt. Und in der zweiten Liga ist ihre Treffsicherheit ohnehin hinlänglich bekannt: Als die Angreiferin vor drei Jahren nach Essen wechselte, war sie für Ingolstadt in 22 Spielen 25 Mal erfolgreich und sicherte sich die Torjägerkanone.
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