Ruhrgebiet/Niederrhein. Um Strafen zu entgehen, treten Mannschaften mit nur 8 Spielern an, und führen einen Spielabbruch herbei. Das könnte bald nicht mehr möglich sein.
- In letzter Zeit gab es in den unteren Fußballligen immer wieder Fälle, dass Mannschaften mit nur acht Spielern antraten, und das Spiel nach Verletzung einer ihrer Akteure abgebrochen wurde.
- Der Verdacht liegt nahe, dass die Vereine dies machen, um nicht nur einer hohen Niederlage zu entgehen, sondern auch Strafen und Sperren für Nicht-Antritte.
- In den Spielbetriebs-Gremien beim Westdeutschen Fußballverband liegt das Thema auf den Tischen. Um einen ordentlicheren Ablauf zu gewährleisten, kommt es zur nächsten Saison eventuell zu Regeländerungen.
Ein Fußballspiel wird angepfiffen, und nach 5 Minuten schon wieder abgepfiffen. Obwohl nichts wirklich passiert ist. So oder so ähnlich hat es sich auf den Plätzen der Region zuletzt durchaus gehäuft. Vor allem in den Kreisligen.
Nicht wie bei Spielabbrüchen aufgrund von physischen Auseinandersetzungen, geht es in diesen Fällen um ganz Profanes: Eine der beiden Mannschaften tritt mit der Mindestanzahl von sieben Feldspielern, vielleicht acht, an, dann gibt es eine bis zwei schnelle Verletzung der Akteure und der Schiedsrichter muss das Spiel abbrechen.
Amateurfußball: Provozierte Spielabbrüche um Strafen und Sperren zu entgehen?
Es drängt sich die These auf, dass so manche dieser „Verletzungen“ nur vorgetäuscht ist und die betreffenden Mannschaften überhaupt nur auflaufen, um einer Geldstrafe für den Nichtantritt des Spiels zu entgehen. Ebenso könnten sie dadurch die maximal erlaubten zwei Nicht-Antritte pro Saison, und damit den Ausschluss vom Spielbetrieb beim dritten, sowie Punktabzüge in der Folgesaison umschiffen.
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Nachfrage beim Fußballverband Niederrhein (FVN): Der unterstelle keinem Verein Absicht. Auch, dass Vereine versuchen, ihre Mannschaften im Spielbetrieb zu halten, sei erstmal positiv zu bewerten. Dass sie sich dann aber dem sportlichen Wettbewerb nicht wirklich stellen oder eventuell Regel-Schlupflöcher ausnutzen, sei natürlich problematisch.
Westdeutscher Fußballverband berät über Änderungen ab 2025
Daher liege das Thema aktuell auch beim Westdeutschen Fußballverband (WDFV), der die Spielordnung festlegt, unter der die drei West-Verbände Mittelrhein, Westfalen und Niederrhein spielen, auf dem Tisch. In den Spielbetriebs-Gremien würden Beratungen laufen, um Regel-Änderungen mit Blick auf die Saison 2025/2026 vorzubereiten.
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Einer Wettbewerbsverzerrung durch Mannschaften, die sich so über eine ganze Saison versuchen künstlich am Leben zu halten, vorzubeugen, sei dabei weniger die Notwendigkeit. Unter anderem deshalb wurde bereits zur Saison 2023/2024 das Torverhältnis aus den Wertungen für den Auf- und Abstieg bis zur Oberliga genommen. Hier gibt es bei Punktgleichheit stattdessen immer ein Entscheidungsspiel.
Vielmehr ginge es darum, mit neuen Regelungen einen ordnungsgemäßen Spielbetrieb ohne unnötigen Aufwand zu gewährleisten. Insbesondere die Mannschaften, die ordentlich antreten und Fußballspielen wollen, sollen nicht für ihr Erscheinen und ihre Zeit „bestraft“ werden. Wie genau Änderungen zur Verbesserung dieser Situation aussehen könnten, kann allerdings erst mitgeteilt werden, wenn sich die betreffenden Gremien verständigt haben, heißt es von Seite des Verbands.
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