Essen. Der ETB SW Essen bezwingt den 1. FC Kleve in der Fußball-Oberliga trotz eines „Eiertores“. 23 Fotos zeigen die Partie – und den neuen Glanz im Stadion.
In der elften Minute durften die Fans des ETB Schwarz-Weiß Essen zum ersten Mal aus den neuen Sitzschalen aufspringen: Felix Geisler hatte durch den Führungstreffer den späteren 4:1 (1:1)-Heimsieg gegen den 1. FC Kleve eingeleitet, durch den der Oberligist die Verfolgerposition hinter Spitzenreiter und Stadtkonkurrent Spvg. Schonnebeck festigte.
Neben den drei Punkten durften sich die Zuschauer auf der Sitzplatztribüne am Uhlenkrug über die neuen Sitze freuen, auf denen sie sich erstmals niederlassen durften. Pünktlich zum Heimspiel gegen Kleve waren die neuen Schalen im Rahmen des großen Umbaus montiert worden – in neuen Farben. Aus Grün mach Schwarz und Weiß – die Vereinsfarben des Traditionsvereins aus dem Essener Süden.
ETB SW Essen: „Stadt hat Großteil finanziert“
„Das Projekt haben wir in Zusammenarbeit mit der Stadt Essen und den Sport- und Bäderbetrieben umgesetzt“, erklärt ETB-Koordinator Günther Oberholz. „Wir haben für die Anschaffung, Demontage und Montage gesorgt und die Stadt den Großteil im Rahmen der Umbaumaßnahmen finanziert.“
ETB SW Essen nach Sieg gegen Kleve wieder auf Platz zwei
Insgesamt kostet der Umbau des Uhlenkrugs die Stadt 3,2 Millionen Euro, eine konkrete Summe für die Neubestuhlung nannte Oberholz nicht. Der allgemeine Tenor am Uhlenkrug: Neue Sitzschalen waren nun auch bitter nötig. Die alten waren in die Jahre gekommen, über 30 Jahre alt. Der ETB hatte sie damals aus dem alten Wedau-Stadion in Duisburg übernommen.
ETB SW Essen: Alte Sitzschalen waren teilweise kaputt und nicht mehr nutzbar
„Sie waren ja teilweise verrottet, kaputt und nicht mehr richtig nutzbar“, sagt Oberholz. „Es waren ja auch nicht alle Sitzreihen bestuhlt, teilweise auch in anderen Farben. Von daher war diese Maßnahme gerade für das neue Erscheinungsbild eine sehr vernünftige Investition.“ Jetzt erscheint die Tribüne im neuen Glanz. Die neuen Sitze garantieren nicht nur eine „erhebliche optische Verbesserung“, so Oberholz, sondern auch den nötigen Sitzkomfort. Sie seien breiter, komfortabler und – ganz wichtig – in den Vereinsfarben gehalten.
Den ersten Test des Reporters? Haben sie bestanden. Und was denken die Fans? Sie sind letztlich die Nutzer – an jedem zweiten Wochenende, mindestens 90 Minuten lang. „Sie sind angenehmer. Allein von den Farben sind sie freundlicher. Und die Schale selbst passt sich wunderbar an“, meint ETB-Fan Klaus Bernstein (76), der das Spiel gegen Kleve aufmerksam auf der Tribüne verfolgt.
Eine ähnliche Meinung hat Gertrud Pavelka. „Man sitzt gemütlich. Ich finde sie gut“, sagt die 71-Jährige. Dann aber mischt sich ihr Sitznachbar in das Gespräch ein. „Sie federn nicht so schön wie die alten“, meint er mit einem Schmunzeln. Kritik auf hohem Niveau. „Die anderen sind schon so ausgesessen gewesen“, bestätigt Pavelka. Ob das aber besser war? „Naja, ich fand’s nicht schöner“, sagt sie.
Die beste Sicht auf die Tribüne haben die Spieler auf dem Rasen. Wenn er im Spiel sei, nehme er die Tribüne aber nicht wahr, sagt ETB-Kapitän Frederik Lach. „Aber das ist auch typabhängig.“ Es sei ein sehr schönes Bild, wenn man ins Stadion komme und dann beim Warmmachen oder Einlauf Richtung Tribüne schaue.
„Dann macht das schon einen guten Eindruck. Das Gesamtbild ist nochmal mehr ETB-like“, meint Lach. Fast abgeschlossen ist der Umbau des Stadions: Allein die Kunststoff-Tartanbahn und Leichtathletikfläche hinter dem hinteren Tor fehlen noch, fortgesetzt werden die Arbeiten aber erst im Frühjahr 2025.
ETB SW Essen bezwingt den 1. FC Kleve trotz „Eiertor“
Beim Sieg des ETB SW Essen gegen Kleve sorgte Felix Geisler bereits in der 11. Minute per Kopfball nach Freistoßflanke von Jan Bachmann für die Führung. Die Essener dominierten die Partie, hatten mehrere Chancen, mussten kurz vor der Pause aber doch den Ausgleich hinnehmen, als Kleves Dario Gerling aus sechs Metern zum Abschluss kam und traf.
In der zweiten Hälfte belohnte der ETB sich dann aber. Niko Bosnjak brachte die Essener in der 54. Minute wieder in Führung, Lukas Korytowski besorgte nach einem Konter und Vorlage von Mohamed Cissé in der 77. Minute das 3:1 und Yder sich in guter Form befindende ildiz stellte in der 82. Minute den Endstand her.
„Die ersten 20 Minuten waren wirklich gut von uns. Es lief da so, wie wir es uns vorgenommen hatten. Wir wollten viel attackieren und wussten, dass wir heute mehr Ballbesitz als in den letzten beiden Spielen haben würden. Unser Ziel war, schnell ins Gegenpressing zu kommen, und haben das auch gut gemacht. Wir sind dann auch verdient mit 1:0 in Führung gegangen. Wir hätten aber das 2:0 nachlegen müssen, die Chancen waren entsprechend da“, so ETB-Trainer Julian Stöhr.
Danach habe sich sein Team aber „einlullen“ lassen. „Wir waren nicht mehr griffig im Gegenpressing und hatten zu viele einfache Ballverluste. Auf allen Positionen waren wir nicht mehr so präsent. Das Eiertor zum 1:1 war dann passend zu unserem Spiel Ende der ersten Halbzeit. Ich musste in der Halbzeitpause dann etwas lauter werden und die Mannschaft selbst war auch total unzufrieden mit dem, was sie in den 25 Minuten vor der Pause gezeigt hatte“, so Stöhr. Insgesamt sei der Sieg aber klar verdient gewesen.
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