Essen. Montags würden ihm die Knochen so sehr wehtun, dass er einen Kran zum Aufstehen brauche, sagt Fatihspors Emre Kececi lachend. Doch es läuft – so richtig.
Er hat es schon wieder getan und zugleich seinen kleinen Durchhänger beendet. Im Essener Bezirksliga-Derby zwischen Aufsteiger Fatihspor und der TGD Essen-West lief am Sonntag scheinbar alles auf eine Punkteteilung hinaus. Tolga Yigit hatte Fatihspor in der 58. Minute in Führung geschossen, Özkan Akcapinar fand aber keine 120 Sekunden später die direkte Antwort zum Ausgleich. Danach passierte erst einmal gar nichts: bis zur Nachspielzeit, in der einmal mehr Emre Kececi für Fatihspor zur Stelle war und in der 92. Minute doch noch dafür sorgte, dass die drei Punkte an der Hallostraße blieben.
Fatihspor Essen ist mit 23 Punkten somit weiterhin Tabellensechster. Die TGD Essen-West steckt mit elf Zählern in der Abstiegszone fest.
Emre Kececi steht nun bei elf Toren in 13 Spielen für den Essener Fußball-Bezirksligisten Fatihspor
Manchmal merke er sein Alter schon, sagt Emre Kececi. Immer dann, wenn der 33-jährige Top-Stürmer des Fußball-Bezirksligisten Fatihspor Essen am Sonntag Vollgas gab, 90 Minuten spielte und sich in jeden Zweikampf warf, dann „brauche ich am Montagmorgen wirklich einen Kran, um aufzustehen. Das war früher anders“, so Kececi lachend.
Aktuell lohnen sich die Strapazen aber komplett. Kececi traf in 13 Spielen bereits elf Mal und hat Kaan Karakus somit zumindest übergangsweise als gefährlichsten Spieler im Kader abgelöst. „Klar, er will auch Tore schießen. Aber er gönnt es mit. Wir sagen uns immer, dass es völlig egal ist, wer trifft. Die Hauptsache ist, dass wir das Spiel gewinnen“, sagt Kececi.
Über seine Torausbeute ist der Offensivspieler selbst überrascht
Über die Ausbeute ist er selbst ein wenig überrascht, lief es doch in der vergangenen Saison nicht ganz so gut. Und auch in der Vorbereitung mühte sich der Stürmer ab, es fehlte einfach die Leichtigkeit. „Ich habe da nur wenige Tore geschossen und deshalb auch das Gespräch mit dem Sportdirektor Muhammed Alpay gesucht. Ich wollte ein paar Spiele in der zweiten Mannschaft machen, um Spielpraxis zu sammeln“, erinnert sich Kececi schmunzelnd.
Seine Initiative wurde jedoch direkt abgeschmettert. Zu wichtig war er für die Bezirksliga-Vertretung, Tore hin oder her. „Alle haben mich hier unterstützt und gesagt, ich muss oben bleiben. Ich spüre das Vertrauen. Dass wir als Aufsteiger aber so gut in die Liga starten, hätte ich nicht gedacht.“
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Vor allem der Teamgeist sei der Schlüssel zur bisher so guten Bilanz. Nicht selten kommt es vor, dass sich die Spieler über die Mannschafts-Chatgruppe per Video anrufen und einfach quatschen. „Es passt wirklich super, wir sind eine richtige Familie geworden“, sagt der Kececi, der auch für die DJK/SF Katernberg, die SpVgg Steele und die SpVg Schonnebeck II bereits in der Bezirksliga spielte.
Einst war Kececi Torjäger bei der SpVg Schonnebeck II
Die meisten Tore in der Spielklasse erzielte er einst für Schonnebeck. Sowohl in der Saison 2013/2014 als auch die Spielzeit drauf traf Kececi jeweils 15-Mal. Nun steht er schon bei zehn Treffern, auch wenn er zuletzt sogar nur einmal in sechs Spielen traf.
Kececi: „Auf der Mannschaftsfahrt vor der Saison habe ich mit Kaan Karakus gesprochen und ihm gesagt, dass ich froh bin, wenn ich zehn Tore in der gesamten Saison schieße. Er hat sich kaputt gelacht. Nun fehlen nur noch fünf Tore zu meinem Torrekord. Mit 33 Jahren noch einmal eine Primetime zu erleben, hätte ich wirklich nicht gedacht. Oberstes Ziel bleibt es aber, so schnell wie möglich die 40 goldenen Punkte und den Klassenerhalt einzusacken.“
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