Essen. Die Fußballerinnen der SGS Essen verlieren bei Werder Bremen – mehr Torschüsse helfen in einem ereignisarmen Spiel nicht.
Ohne Punkte kehrt die SGS Essen aus Bremen zurück. Dabei war der Frauenfußball-Bundesligist in der Hansestadt keinesfalls die schlechtere Mannschaft. Die Elf von Trainer Markus Högner hatte mehr Abschlüsse (14:5) und mehr Zweikämpfe gewonnen.
Aber in einer höhepunktarmen Partie machen die Gäste einen entscheidenden Fehler, den Werder zum 1:0-Sieg nutzt. Nach vorne hinterlässt die SGS einmal mehr einen harmlosen Eindruck. „Die Niederlage ist ärgerlich, aber ich bin heute nicht unzufrieden“, sagte Trainer Högner.
Mannschaften egalisieren sich mit ihrer Herangehensweise
„Die Statistik spricht für sich. Was uns fehlt, ist ein Erfolgserlebnis im Spiel, das uns dann auch Lockerheit und Sicherheit geben würde.“ Sicherheit war zunächst nicht das Problem. Mit der genesenen Jaci Meißner in der Startelf waren die Essenerinnen stabil. Von der Spielanlage her ähnelten sich beide Teams, weil sie den Aufbau des Anderen früh störten und auf Balleroberungen aus waren. Allerdings war das Pressing selten von Erfolg gekrönt. Torchancen hatten Seltenheitswert.
„Wembley war einzigartig“ – Essenerin überraschend bei der Nationalelf
Bei den Essenerinnen fehlte im letzten Drittel die Klarheit. Zwei Aktionen waren symptomatisch: Erst trieb Vanessa Fürst den Ball mit einem feinen Solo tief in die Werder-Hälfte, spielte dann aber nicht auf die mitgelaufene Lilli Purtscheller, sondern auf den verwaisten linken Flügel (17.). Dann eroberte Ramona Maier den Ball auf dem Flügel und sah die einlaufende Julie Terlinden bei ihrem Startelf-Debüt. Doch der Pass misslang völlig (22.). Beide Szenen hatten das Zeug zu einer Top-Chance.
SGS bekommt den Elfer nicht – Bremen macht das 1:0
Auf der anderen Seite waren auch die Gastgeberinnen harmlos. Die beste Chance vergab Siems, die aus elf Metern vorbeischoss (30.). Insgesamt war beiden Klubs anzumerken, dass sie ein Unentschieden vom Ergebnis her nicht als grundverkehrt einstuften. Und so waren auch die Offensivbemühungen nach dem Seitenwechsel zaghaft. Aber mit leichten Vorteilen für die Gäste: Laureta Elmazi zog aussichtsreich aus der zweiten Reihe ab, es fehlte ein halber Meter (59.).
Nach einem Freistoß von Natasha Kowalski stand die SGS dicht vor der Führung, aber Beke Sterner löffelte den Ball im Fallen knapp über die Latte (63.). Das Tor fiel auf der Gegenseite: Nach einem Steckpass fanden weder Fürst noch Sterner im Dreikampf gegen Mahmoud einen Zugriff und auch Torfrau Sophia Winkler war chancenlos (69.). „Vorher hätten wir nach Foul an Purtscheller einen Elfmeter kriegen müssen“, monierte Högner. So aber war es der K.o für die SGS. Zeit war noch reichlich, aber es fehlten die Mittel, Bremens Defensive ernsthaft zu gefährden.
Weiter geht es für die SGS Essen am 11. November gegen RB Leipzig. Anstoß im Stadion an der Hafenstraße ist um 18 Uhr.
So haben sie gespielt
Werder Bremen – SGS Essen 1:0 (0:0)
SGS: Winkler – Fürst, Meißner (66. Ter Horst), Pucks, Sterner – Kowalski, Platner (75. Pfluger) – Terlinden (85. Debitzki), Elmazi, Purtscheller – Maier (85. Köpp).
Tore: 1:0 Mahmoud (69.).
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