Essen. Landesligist FC Kray gelingt gegen Oberligist SV Biemenhorst die Überraschung im Niederrheinpokal. Ein Mann bekommt ein Sonderlob.

  • Youssef Kamboua kehrte nach einem missglückten Wechsel zum KFC Uerdingen zurück zum FC Kray, wo er schnell wieder überzeugte und wichtige Beiträge zum Erfolg des Teams leistete.
  • Im Niederrheinpokal gegen den SV Biemenhorst traf er erneut, bevor er nach einer umstrittenen roten Karte vom Platz musste, was das Spiel jedoch nicht entscheidend beeinflusste.
  • Trotz des Platzverweises lobte Krays Trainer Bartosz Maslon die Leistung seines Teams, das defensiv diszipliniert und über Konter offensiv erfolgreich agierte.

Ein wenig zähneknirschend sprachen sie beim FC Kray in der Sommervorbereitung noch über Youssef Kamboua. Gerade erst hatte der junge Mittelfeldspieler sich für einen Wechsel zum KFC Uerdingen in die Regionalliga entschieden. Hinter vorgehaltener Hand wurde die Frage aufgeworfen, ob dieser Schritt nicht doch zu früh käme.

Mittlerweile bestätigten sich diese Gedanken. „Ich habe mit Uerdingens Trainer Rene Lewejohann gesprochen. Er sagte, Youssef sei ein toller Junge und er könne sich sicher irgendwann durchsetzen. Aktuell reiche es aber noch nicht“, sagt Krays Trainer Bartosz Maslon. Eine verzwickte Situation für Kamboua. Die Lösung? Der Schritt zurück. Seit einigen Wochen ist er nun doch wieder beim FC Kray - und überzeugt: Im Landesligaspiel gegen den PSV Wesel-Lackhausen steuerte Kamboua einen Assist und ein Tor zum 5:1-Sieg bei, am Sonntag traf er beim überraschenden 3:1-Erfolg im Niederrheinpokal gegen Oberligist SV Biemenhorst erneut.

„Es ging durch ein Regel nur, dass er zu uns zurückwechselt, bei einem anderen Klub wäre er gesperrt gewesen. Für uns ist er ein wirklich wichtiger Mann“, so Maslon.

SV Biemenhorst kontrolliert die Partie, doch dann kommt der FC Kray auf

Gegen den SV Biemenhorst konzentrierte sich der FC Kray logischerweise zunächst auf ein defensives Grundkonzept. „Sie hatten in den ersten 15 Minuten das Spiel zwar im Griff, kamen aber nicht gefährlich vor das Tor. Wir haben alles gut wegverteidigt, waren laufstark und diszipliniert“, lobte Maslon sein Team.

Und nach vorne ging es dann über Konter. So legte Marc Gotzeina, dem der Trainer ein „sehr gutes Spiel“ bescheinigte, schon in der 18. Minute nach einem langen Ball von Semih Köse auf Edomd Kadrijaj auf, der zum 1:0 traf. In der 38. Minute erhöhte Kamboua per Kopf auf 2:0 und das 3:0 erzielte Gotzeina direkt nach dem Seitenwechsel dann selbst mit einem Schuss ins kurze Eck.

Die Entscheidung war gefallen. Aufregend wurde es nur noch bei zwei Roten Karten. Zunächst flog Kamboua nach einer vermeintlichen Tätlichkeit vom Platz (51.), dann erwischte es einen Gast (66.), ehe Biemenhorst noch auf 1:3 herankam (70.). Maslon: „Es war aber ein sehr faires Spiel. Es war ein Nachhaken von Youssef. Dann kommt der Gegner aus dem Gleichgewicht. Die Rote Kartei st schade, aber wir haben mit Abid Yanik auch jemanden, der das kompensieren kann. Wir sind in der Breite gut besetzt.“

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