Essen. Zwei Spiele, zwei Siege. Al-Arz Libanon Essen lässt den lauten Tönen Taten folgen – und konnte nun Mr. Barisspor Essen für sich gewinnen.
Das hat gesessen. Ayhan Kirlangic ist niemand, der sanfte Töne anschlägt. Der neue Trainer des A-Ligisten Al-Arz Libanon machte erst vor kurzem auf sich aufmerksam, als er in einem Interview mit dem Reviersport deutlich die eigenen Ambitionen klarmachte, und angesprochen auf Titel-Favorit RWE II sagte: „Wenn Marcel Platzek oder Kevin Grund noch so gut wären, dann würden sie doch nicht in der Kreisliga A spielen. Das, was die Jungs erreicht haben, war einmal. Da haben sie meinen Respekt. Aber wir leben im Hier und Jetzt: Beide sind, wie meine Spieler, Kreisliga-A-Akteure.“
Auch Eshref Rabushaj, der jüngst in den Vorstand bei Al-Arz eingestiegen ist, vernahm die Aussagen seines Trainers. „Er ist“, sagt Rabushey, „ein sehr optimistischer Trainer. Aber ich muss auch sagen, dass die Jungs das feiern. Die legen durch diese Ansagen noch eine Schippe drauf“, so der 30-Jährige. Bisher ließ Al-Arz den Ansagen Taten folgen. Zwei Spiele, zwei Siege: 2:0 gegen den ESC Preußen, 4:1 gegen die DJK SF Katernberg II. Der Start ist wie auch RuWa Dellwig, dem SC Frintrop, der DJK SG Altenessen und RWE II absolut gelungen.
Ob das Team auch auf Dauer oben mitspielen kann, bleibt abzuwarten. Für Rabushaj geht es vor allem darum, attraktiven Fußball zu zeigen und mit dem Verein positive Schlagzeilen zu schreiben. „Wir hatten zuletzt über 200 Zuschauer. Die Leute wollen schauen, was wir machen. Wir gehen einen guten Weg. Hoffentlich hält das lange“, sagt er.
Al-Arz Libanon Essen: Eshref Rabushaj soll in der Vorstandsarbeit unterstützen
Das Rabushaj das Wort „wir“ mittlerweile in Zusammenhang mit dem Verein Al-Arz Libanon Essen benutzt, hätte er vor wenigen Wochen selbst noch gar nicht gedacht. Der ehemalige Torhüter war so etwas wie „Mr. Barisspor Essen“, kümmerte sich beim jetzigen B-Ligisten ein Jahrzehnt lang um alles Mögliche, wollte den Verein eigentlich sogar bis in die Bezirksliga führen. Doch nach und nach gab es bei Barisspor immer weniger Helfer. „Zudem war es einfach schwer, wen dahin zu holen, ohne tief in die Tasche zu greifen. Das hat es nicht gebracht, da habe ich gedacht, dass ich es nicht mehr schaffe nach der ganzen Mühe“, so Rabushaj.
Eigentlich wollte er eine Pause vom Fußball einlegen, doch da hatte er die Rechnung ohne Nemr Fakhro gemacht, den Vorsitzenden von Al-Arz. Fast täglich kontaktierte der A-Ligist Rabushaj, buhlte wochenlang offensiv um seine Unterstützung auf Vorstandsebene. Erst lehnte Rabushaj ab.
Doch irgendwann zahlte sich die die Hartnäckigkeit dann doch aus. Mr Barisspor Essen bei Al-Arz Libanon. Rabushaj: „Das hätte ich selbst nicht gedacht.“
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