Essen. Aufgrund der Corona-Krise wird es keine Zuschauer und kein Rahmenprogramm geben. Leichtathletik-Verband froh, dass Event überhaupt stattfindet.

Der „Tag der Überflieger“ in Überruhr war stets eine Herausforderung für die Athleten und natürlich auch für den TLV Germania Überruhr als Veranstalter. So ein Wettkampf mit internationalen Gästen will erst einmal organisiert und durchgeführt werden. Doch in diesem Jahr, da die Corona-Pandemie überall als Spielverderber dazwischenfunkt, hat der Gastgeber zwar nur nationalen Besuch, aber auch ganz andere Probleme zu lösen. Nicht umsonst trägt am Sonntag die vierte Auflage dieses hochkarätigen Leichtathletik-Meetings das Etikett „Special Edition“.

Spätestens nach dem Lockdown im März war klar, dass nichts mehr normal ist. Der ursprüngliche Plan war aufgrund der Auflagen hinfällig. „Wir haben den Termin dann bewusst ausgesetzt und waren drauf und dran, das Ganze abzusagen“, schildert Tim Husel, Leichtathletikwart, Trainer und Cheforganisator.

Athleten sind für jeden Wettkampf dankbar

Der Däne Janick Klausen gewann im Vorjahr überraschend den Hochsprung-Wettbewerb.
Der Däne Janick Klausen gewann im Vorjahr überraschend den Hochsprung-Wettbewerb. © Unbekannt | Michael Gohl

Der Deutsche Leichtathletik-Verband und natürlich auch die Sportlerinnen und Sportler sind allerdings gerade in der Corona-Krise für jeden Wettkampf dankbar, um sich wenigstens ein bisschen auf die DM Anfang August in Braunschweig vorbereiten zu können. „Der Verband ist auf uns zugekommen und hat uns gebeten, die Veranstaltung durchzuführen“, sagt Husel. „Also haben wir uns dazu entschieden, es zu einem späteren Zeitpunkt zu machen. Genug Manpower und Ideen haben wir.“

Der Veranstalter musste umdenken. Ein ausgeklügeltes Hygienekonzept musste erstellt werden, das die Vorgaben und Auflagen erfüllt. Die vielen ehrenamtlichen Helfer müssen nun nicht wie gewohnt zupacken und schwere Tribünen schleppen, sondern diesmal heißt es nachdenken. „Jede einzelne Person muss wissen, wo sie stehen oder hergehen darf“, erklärt Husel. Es gibt getrennte Eingänge, Felder werden auf dem Rasen aufgezeichnet und Wege markiert. „Wir haben mit viel Excel-Tabellen und dem Kopf gearbeitet.“

Keine Nebeneinnahmen für den Veranstalter

Der Tag der Überflieger ist diesmal Wettkampf pur. Zuschauer wird es am Sonntag nicht geben, das Rahmenprogramm entfällt, keine Würstchen-Bude, kein Kaffee und Kuchen. Nein, ein Sportfest im herkömmlichen Sinn wird es nicht sein. Die Ausgaben aber bleiben, auf die Nebeneinnahmen, mit denen man die Vereinskasse etwas auffüllen konnte, darauf muss Überruhr verzichten.,

Den Sponsoren hatte der Klub schon abgesagt, einige Partner haben sich dann aber doch noch gefunden, die Wolfgang-Reiniger-Stiftung macht ebenfalls mit, und wie gewohnt kommen die Athleten im Hotel Franz unter. Insgeheim hofft der Verein auch auf ein wenig Solidarität aller Anwesenden: Er wird ein Sparschwein aufstellen.