Als der Schlusspfiff ertönte, atmete ganz Rot-Weiss Essen auf. Die Kämpen waren müde. Keine ausgelassenen Jubelposen, keine triumphalen Gesten, sondern der Gastgeber war einfach nur glücklich und erleichert über das 2:0 im Verbandspokal-Halbfinale gegen den FC Kray.

Geschafft. Im Sinne des Wortes. Als der Schlusspfiff ertönte, atmete ganz Rot-Weiss Essen auf. Die Kämpen waren müde. Keine ausgelassenen Jubelposen, keine triumphalen Gesten, sondern der Gastgeber war einfach nur glücklich. Und noch viel mehr war er erleichtert. Zweimal hatte der mutige FC Kray dem großen Nachbarn in der 4.Liga die Stirn geboten und die Punkte stiebitzt. Doch diesmal hatte RWE das Glück auf seiner Seite und unterm Strich den Einzug ins Finale des Niederrheinpokals auch verdient. Am 14.Mai steigt das Endspiel und der Kampf um den Einzug in die Hauptrunde des DFB-Pokals. Das erklärte Ziel der Rot-Weissen. Der FC Kray indes nahm es gelassen. Sein großes Ziel ist und bleibt der Klassenerhalt. Und da haben die Jungs von Trainer Michael Lorenz bereits ausgezeichnet vorgearbeitet.

Psychotrick oder einfach nur ein penibler Schiedsrichter? Die Pokalpartie musste mit etwas Verspätung angepfiffen werden. Die Rot-Weissen standen bereits in den Stadionkatakomben zum Einmarsch bereit, doch die Grünen mussten noch einmal zurück in ihre Umkleide, um die Stutzen zu wechseln. Falsche Farbe. Aber mit Ringelsocken und ein paar Minuten später ging‘s dann los.RWE gegen FC Kray - die Dritte.

Wie erwartet standen die Krayer dicht gestaffelt, zogen phasenweise eine Fünferkette vor dem eigenen Strafraum auf. Und die ständigen Positionswechsel ist man ja ebenfalls gewohnt. Der Gastgeber versuchte zunächst über Ballbesitz den Gegner zu kontrollieren, spielerisch Sicherheit zu bekommen. Eine klare Vorgabe der Trainer, wie die Spieler später betonten.

Die erste Chance besaßen aber die Krayer (8.). Plötzlich tauchte Kevin Kehrmann ziemlich frei vor dem RWE-Tor auf, doch der Abschluss war zu schwach. Der Ball rollte neben das Tor. Und Philipp Gödde hatte eine gute Szene, als er aus überspitzem Winkel RWE-Keeper Niclas Reimann zu einem Reflex zwang, ihn aber nicht überraschen konnte (24.).

RWE versuchte sich Chancen zu erarbeiten, tat sich aber schwer gegen den disziplinierten Widersacher. Pokalfieber sollte erst in Hälfte zwei aufkommen. Doch allmählich bekam der Gastgeber einen Zugriff. Nach Standardsituationen wurde es mitunter gefährlich, und eine solche war schließlich auch erfolgreich. Kevin Grund, der nach Monaten mal wieder in der Startelf stand und die Kreativabteilung beleben sollte, holte einen Freistoß heraus kurz vor Strafraum. Grund schoss schwach, doch den Abpraller nahm Benjamin Baier mit Schmackes und vollem Risiko: 1:0.

Das tat dem Spiel gut, denn es weckte auch die Lebensgeister des FCK, der nach der Pause mehr Initiative zeigte. Es wurde stimmungsvoller. Zunächst einmal vergab Platzek eine Riesenchance (52.), dann hatte Ömer Akman den Ausgleich auf dem Fuß. Per Freistoß traf er die Latte (62.), dann verbaselte er freistehend vor Heimann (72.). Einen Konter nutzte Freiberger zum 2:0. Und RWE sang: „Finale, oho“.

Rot-Weiss -
FC Kray 2:0 (1:0)

RWE: Heimann – Binder, Zeiger, Weber, Huckle – Baier, Grebe – Studtrucker (88.Nakowitsch, Grund (50. Hermes), Freiberger – Platzek (90.Kreyer).

FCK: Kunz – Kehrmann, Aubameyang, Mengert (78.Meißner), Wagner, Zimmermann – Yakhem, Akman(88.Scheider), Waldoch, Yesilova (88.Grumann) - Gödde.

Schiedsrichter: Wollenweber (Mönchengladbach). Zuschauer: 6540.

Tore: 1:0 Baier (30.), 2:0 Freiberger (77.).