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Die Wettervorhersage dürfte den Tusem-Verantwortlichen derzeit viel Freude bereiten: Neun bis 15 Grad und ein bedeckter Himmel sind angesagt für den kommenden Sonntag, an dem zum 48. Mal der RWE-Marathon veranstaltet wird.

Zusammen mit der flachen Strecke rund um den Baldeneysee ergibt das ideale Bedingungen für die Läufer.

Doch die scheinen noch nicht restlos überzeugt: 1441 Einzelstarter haben sich bislang angemeldet, im Vorjahr waren es 1612. „Die Zahl ist nicht schlecht, aber weniger, als wir uns erhofft hatten“, sagt Stefan Losch, 1. Vorsitzender der Tusem-Leichtathletik-Abteilung. Dass es weniger Läufer als im Vorjahr sind, liegt wohl auch daran, dass der Lauf 2009 auch die Westdeutsche Meisterschaft war. „Wir hatten uns aber erhofft, dass durch das Kulturhauptstadt-Jahr mehr Menschen angelockt würden“, sagt Losch. Teilweise scheint das geklappt zu haben, in diesem Jahr sind deutlich mehr ausländische Teilnehmer am Start.

Wegen der guten Bedingungen rechnen die Organisatoren noch mit zehlreichen Nachmeldungen, auch weil anderswo das Wetter weniger gut mitgespielt hat: „Beim Köln-Marathon war es so heiß, dass die deutlich weniger Finisher hatten als sonst“, sagt Losch. „Das sind alles potenzielle Nachmelder für uns.“ Denn Nachmeldungen sind noch bis Sonntag möglich. Staffelläufer sollten sich damit abr beeilen: 194 Staffeln haben sich bislang angemeldet, sodass die Veranstalter fest davon ausgehen, das Limit von 200 zu erreichen. „Wenn es aber ein paar mehr sind, ist das auch kein Problem“, sagt Organisator Gerd Zachäus, der auf ein spannendes Rennen hoffen kann: Die Spitzenläufer mit dem amtierenden deutschen Meister und Vorjahressieger Dennis Pyka, dem Schotten Neil Renault und dem mehrfachen Deutschen Mannschaftsmeister Manuel Meyer haben allesamt eine Bestzeit von rund 2:20 Stunden. Den Schotten Renault hat Zachäus im Mai in Würzburg „verpflichtet“: Der Tusem machte seine Vereinsfahrt zum dortigen Marathon, bei dem Renault zweiter wurde. Im Hotel unterhielt sich Zachäus mit dessen deutscher Freundin. „Und die sagte mir, dass er im Oktober in Deutschland Urlaub macht“, erzählt Zachäus. „Da habe ich gesagt: Wenn er schon kommt, kann er auch bei uns laufen.“

Nun soll er mit für ein enges Rennen sorgen – allerdings nur was die Zeiten angeht, das betonen die Veranstalter ausdrücklich. Auf der Strecke soll genug Platz sein: „Ich kenne keine Marathonveranstaltung mit über 1000 Teilnehmern, wo der Start so entspannt ist“, sagt Losch. Die Freiherr-vom-Stein-Straße ist so breit, dass alle genug Platz haben.“ Und Zachäus ergänzt: „Bei uns sind in drei Minuten alle Läufer über die Startlinie.“

Heikel kann es nur in der zweiten Runde werden, wenn ab Kilometer 37 die schnellsten Läufer auf die langsamsten auflaufen – ausgerechnet an einem recht schmalen Streckenteil. „Da hoffen wir natürlich, dass die Überrundeten Rücksicht nehmen“, sagt Losch. „Genau wie die Zuschauer und alle, die normalerweise ihren sonntäglichen Spaziergang oder ihre Radtour um den See machen.“