SSVg Velbert –
Rot-Weiß 2:2 (2:2)

Dass der Neuanfang in der NRW-Liga nach dem 1:0-Auftaktsieg gegen Homberg kein Selbstgänger werden würde, wusste RWE-Trainer Waldemar Wrobel schon vor dem Nachbarschaftsduell in Velbert. Deshalb hielt sich seine Enttäuschung nach dem 2:2 auch in Grenzen.

„Wir waren in der ersten Halbzeit die bessere Mannschaft, Velbert in der zweiten. Ich glaube, das Ergebnis geht in Ordnung“, lautete sein Kommentar.

Für die Gastgeber war das erste Heimspiel der neuen Saison zugleich das Spiel des Jahres. Eine regelrechte Völkerwanderung rollte in Richtung Stadion Sonnenblume. Wo gewöhnlich nur 300 treue Fans ein Ticket lösen, bildeten sich lange Schlangen an den Kassenhäuschen, und die Essener Anhänger unter den 3550 Zuschauern waren eindeutig in der Überzahl.

Die Rot-Weißen machten zunächst da weiter, wo sie gegen Homberg aufgehört hatten. Mit dem kleinen Unterschied, dass gleich der erste Erfolg versprechende Angriff zum Tor führte. Kaum vier Minuten waren gespielt, als Leon Enzmann den Ball nach einem abgeblockten Schussversuch von Lukas Lenz ebenso überlegt wie unhaltbar für SSVg-Torwart Ditterle im langen Eck versenkte.

Minutenlang waren die Gastgeber wie paralysiert, und die Essener hatten überhaupt keine Mühe, den Ball vom eigenen Tor fern zu halten. Die Sicherheit war allerdings trügerisch. Als die Innenverteidiger zu unentschlossen agierten, nutzte Janas gleich die erste Gelegenheit für Velbert. Doch in dieser Hinsicht standen ihnen die Gastgeber in Nichts nach. Vier Minuten später standen gleich mehrere Velberter Spalier, als Lukas Lenz mit dem Rücken zum Tor stehend eine Über-Kopf-Flanke ansetzte und die Kugel im langen Eck einschlug. Die Freude über diesen Kunstschuss und die neuerliche Führung währte allerdings wieder nur kurz. Noch vor der Pause verfiel die RWE-Abwehr bei einem Freistoß in einen kollektiven Tiefschlaf, und SSVg-Torjäger Nigbur ließ Torwart Dennis Lamczyk aus sieben Metern keine Chance.

Wer nun allerdings gedacht hatte, es würde so weitergehen mit dem „Tag der offenen Tür“, der sah sich getäuscht. Beide Teams setzten in der zweiten Hälfte mehr auf Stabilität und neutralisierten sich weitgehend im Mittelfeld. Ausgerechnet der frühere Rot-Weiße Stephan Nachtigall hatte in der Schlussminute noch die Chance zum 3:2, doch Dennis Lamczyk drehte seinen Kopfball um den Pfosten.