Essen. .

Ralf Agolli ist nicht länger Trainer der SG Schönebeck. Nur knapp waren die Essenerinnen in der zurückliegenden Saison dem Abstieg aus der Frauenfußball-Bundesliga entgangen, ehe nun die einvernehmliche Trennung, so betonen es alle Beteiligten, erfolgte.

Fast neun Jahre war Agolli der Schönebecker Coach, seit fast einem Jahr hauptamtlich.

„Ich war noch nie an einer Entscheidung beteiligt, die mir so schwer gefallen ist“, sagte SGS-Sportkoordinator Detlef Loeschin. Auch dem Trainer fiel die Trennung nicht leicht: „Wir mussten an die Mannschaft denken. Ein neuer Mann kann auch neue Impulse setzen. So ist es die beste Lösung für alle.“

Der Zeitpunkt für die Trennung kam für die Spielerinnen ein wenig überraschend. „Einige reagierten mit Unverständnis, weil sie einen Trainerwechsel – wenn überhaupt – früher erwartet hätten“, erklärt Loeschin. Während der Saison sei das aber nie ein Thema gewesen. „Wir wollten den Abstiegskampf als Einheit durchstehen“, bestätigt der Sportkoordinator. Die Arbeit von Agolli soll schließlich nicht der Grund für die Trennung gewesen sein. Nun aber möchte der Verein einen Neuanfang starten und erhofft sich dabei einen positiven Schub von einem neuen Coach.

Und auch für Agolli war es wichtig, die Saison noch zu Ende zu bringen. Auch wenn er gesteht, dass er in den vergangenen drei, vier Wochen mit sich zu kämpfen hatte. Nun aber, nachdem dem Klassenerhalt gesichert ist, kann er einen Schnitt machen. „Ich übergebe eine Erstliga-Mannschaft. Wer hätte das nach unserem Aufstieg vor sechs Jahren gedacht!?“, sagte er mit Stolz in der Stimme.

Zunächst wird Agolli in seinen Beruf als Betriebsmeister bei der EBE zurückkehren. Der SG Schönebeck aber wird er weiter verbunden bleiben. „Das ist doch klar: Neun Jahre steckst du nicht einfach weg. Ich werde bei Mannschaft und Verein immer auf dem Laufenden sein.“

Bei der SGS beginnt nun die Suche nach einem Nachfolger. Vorstellbar ist aber auch eine Trainerin. „Sie oder er muss ein passendes sportliches Konzept mitbringen. Und es muss jemand sein, der auch menschlich passt“, sagte Loeschin. Spätestens Ende Mai soll eine Entscheidung gefallen sein.

Zuvor wird sich Agolli auf der Saisonabschlussfeier am Sonntag persönlich von der Mannschaft verabschieden.