Essen. .

Die Startgemeinschaft thront auf dem sportlichen Gipfel. Bei den Deutschen Meisterschaften in Berlin haben die Schwimm-Asse aus Rüttenscheid ihre Ausnahmestellung im Land eindrucksvoll dokumentiert und zwölf Titel gesammelt.

Insgesamt waren es am Ende 20 Medaillen für die Essener. Kein Konkurrent konnte da ernsthaft mithalten (wir berichteten).

Nur zwei Tage nach dem Triumphzug im Europasportpark der Bundeshauptstadt haben sie in Rüttenscheid getagt. Sechs Stunden lang. Es gab viel zu besprechen zwischen Trainer-Team und SGE-Vorstand. „Wir haben einige Anfragen von Top-Athleten aus der Nationalmannschaft, die zu uns wechseln wollen“, sagt SGE-Cheftrainer Henning Lambertz. Namen wollte er aber noch nicht nennen. Auch, weil die Kandidaten derzeit noch woanders unter Vertrag stehen. Aber das Interesse an der SGE ist nach den grandiosen Erfolgen in Berlin noch einmal gestiegen. „Die Frage ist nur, was können wir uns leisten?“ weist Lambertz auf das Kernproblem hin. „Je höher das Niveau, desto kostspieliger wird die Betreuung für uns.“ Man müsse den Top-Athleten neben den Titelkämpfen auch ständige weitere internationale Herausforderungen bieten. Das heißt Reisen zu Einladungsschwimmen nach Bozen, Amsterdam. Oder wie im Juni zur Mare-Nostrum-Tour ans Mittelmeer..

Auch interessant

Von DerWesten

Also einfach nur wechseln? Nein, so einfach geht das nicht. „Ich kann nicht die halbe Nationalmannschaft hierhin holen“, sagt Lambertz. Würde er wahrscheinlich gerne, aber bezahlen kann die SGE das nun mal nicht. Und deshalb wurde gestern gemeinsam mit dem Vorstand abgestimmt, was noch möglich ist und was nicht. „Aber es wäre schon schade“, findet Lambertz, „wenn ich Anfragen ablehnen müsste, weil sich keine Sponsoren finden.“

Sportlich hat die SGE wie nach jeder Deutschen Meisterschaft intern Bilanz gezogen. Natürlich ist man stolz. „Das Konzept geht auf“, freut sich Lambertz. Gemessen am Erfolg haben sie alles richtig gemacht. Das Trainerteam mit Lambertz, Nicole Endruschat, Tobias Heinrich, Timor Tug und Mitja Zastrow diskutierte auch, welche Aktiven in welcher Leistungsgruppe künftig trainieren werden. Der frühere „Springer“ Zastrow wird fest die Jüngsten betreuen, weil Stephan Stenger aus beruflichen Gründen abtritt.

Die gesamte Top-Mannschaft wird noch bis zum 31.Juli voll mitarbeiten. Sie stellt für die fünf Essener EM-Teilnehmer ein leistungsstarkes Trainingsteam. Daniela Samulski, Caroline Ruhnau, Lisa Vitting, Sina Sutter und Hendrik Feldwehr werden anschließend zur Vorbereitung auf den kontinentalen Wettstreit ein einwöchiges Trainingslager in Heidelberg beziehen. Von dort reist die Nationalmannschaft nach Ungarn, wo die EM-Titelkämpfe bis einschließlich 15.August dauern werden.