Essen. Nach den ersten beiden Partien fallen bereits drei Spielerinnen verletzungsbedingt langfristig aus. Am Freitag geht es zu Aufsteiger Sindelfingen

Mehr geht nicht für den TC Bredeney in der Tennis-Bundesliga. Deutscher Meister bei den Frauen, Deutscher Meister bei den Männern. Im Vorjahr feierten sie am Zeißbogen das historische Double, und in dieser Saison sind die Ansprüche kaum bescheidener geworden. Der Titelgewinn ist das Ziel – natürlich für beide Mannschaften. Der TCB zählt ganz klar wieder zu den Favoriten. Aber während die Männer erst Anfang Juli angreifen, musste das Frauen-Team gleich zum Auftakt schmerzlich erfahren, wie unberechenbar der Sport sein kann und dass es auf dem Weg an die Spitze nur ganz selten immer geradeaus geht.

Wenn sie das Beste aufbieten, was sie haben, wird es keine leichte Aufgabe
TCB-Sportdirektor Torsten Rekasch zur bevorstehenden Aufgabe beim VfL Sindelfingen.

Dreimal in Folge haben sich die Essenerinnen seit 2021 die Krone aufgesetzt und waren mit ihrem hochkarätig besetzten Kader beim Neuling Rot-Weiß Berlin klar im Vorteil – zumindest auf dem Papier. Doch es sollte anders kommen. Die Kroatin Bernada Pera verletzte sich während ihres Matches an den Adduktoren. Sie spielte zwar tapfer durch, was sich im Nachhinein allerdings als Fehler erwies. Pera verlor gegen die Schweizerin Duerst mit 3:6 und 3:6, versuchte es dann wenige Tage später schon wieder beim Turnier in Rom. Die Verletzung brach wieder auf, sodass Pera aufgeben musste und nun langfristig ausfallen wird.

Zum Improvisieren gezwungen: Bredeneys Sportdirektor Torsten Rekasch muss nach den ersten beiden Partien drei Spielerinnen ersetzen.
Zum Improvisieren gezwungen: Bredeneys Sportdirektor Torsten Rekasch muss nach den ersten beiden Partien drei Spielerinnen ersetzen. © WAZ FotoPool | Michael Gohl

Das Pech blieb dem TCB in Berlin treu. Yanina Wickmayer (Belgien) dominiert gegen Anica Stabel den ersten Satz, verdrehte sich dann aber so unglücklich den Rücken, dass sie vermutlich im Sommer kein Turnier mehr spielen wird. Mit dem 1:2 (6:2, 0:6, 5:10) war auch dieser Einzel-Punkt futsch.„U nd wenn der Gegner sich dann auch noch in einen Flow spielt, dann läuft es plötzlich seltsam und du verlierst mit 4:5. Und das am Ende auch völlig zurecht“, kommentiert TCB-Sportdirektor Torsten Rekasch die faustdicke Überraschung.

Drei Tage später korrigierte Bredeney den Fehlstart mit einem 6:3-Erfolg bei Blau-Weiss Berlin. „Das wiederum gegen eine nominell besser aufstellte Mannschaft als die von Rot-Weiß“, so Rekasch. Doch so ganz glücklich war der TCB wieder nicht. Nachwuchsspielerin Mara Guth bekam eine Chance, war auf einem guten Weg in ihrem Einzel, verletzte sich jedoch bei einem Sturz am Arm und verlor gegen die Tschechin Kolodziejova knapp mit 1:2 (4:6, 6:3, 11:13). „Damit fallen uns drei Spielerinnen dauerhaft aus“, hadert Rekasch. Aber jammern hilft ja nicht, denn bereits an diesem Freitag hat der Titelverteidiger aus Essen beim VfL Sindelfingen die dritte Auswärtsaufgabe in Folge zu lösen.

Aufsteiger Sindelfingen hat beide Partien verloren

Der Aufsteiger hat zum Auftakt beide Spiele verloren, allerdings mit Blick auf die Meldeliste nicht unbedingt seine Top-Truppe auf den Platz gebracht. „Wenn sie das Beste aufbieten, was sie haben, wird es keine leichte Aufgabe“, ahnt Torsten Rekasch. Schlusslicht Ingolstadt steht bereits unter Druck, Bredeney nicht minder, denn einen zweiten Misserfolg sollte der TCB bei seiner Mission Titelverteidigung tunlichst vermeiden. Die Statistik ist da eindeutig: Bisher ist man mit zwei Niederlagen auf dem Konto nur ganz selten Deutscher Meister geworden.