Essen. Teutonia Überruhr spielt kommende Saison mit zwei Seniorenteams in der Kreisliga B. Den größten Applaus gibt es aber an anderer Stelle.
Er ist schon etwas spärlich, der Applaus, den Nummer 16 für das wohl endgültig entscheidende Tor zum 3:1 für den SV Teutonia Überruhr III gegen JuSpo Altenessen bekommt. Ein, zwei Schreie, ein paar Klatscher, ganz kurz etwas Musik und zwei Frauen – eine davon ist auch gleichzeitig Ordnerin – , die mit Pompons in schwarz-gelben Farben einmal umherwirbeln, das war es.
Dabei ist jener Treffer, bei dem Nummer Tim Naujoks nur noch einzuschieben braucht, doch der, der die dritte Mannschaft des SV Teutonia am Sonntag durch das sperrangelweit offene Tor zur Kreisliga B hindurchgehen lässt. In der kommenden Saison spielen zwei Teams des Klubs aus dem Essener Süden in der B-Liga.
SV Teutonia Überruhr bejubelt Max Borgböhmer
Der SV Teutonia nimmt dies auf dem Feld komplett gelassen hin. Auch die Treffer zum 4:1 und zum 5:1-Endstand von Sebastian Hornings werden nicht frenetisch bejubelt. Zu klar ist die Überlegenheit über Juspo Altenessen, zu wenig Spannung in der Partie. Auch die Gäste haben sich nach dem 1:3 abgefunden mit der Pleite – während neben dem Feld zugleich der Muttertag gefeiert wird: mit Blumen für alle weiblichen Fans – eine schöne Geste.
Der größte Applaus brandet auf, als Nummer Max Borgböhmer kurz vor Schluss ausgewechselt wurde. Denn dieser Moment ist zugleich das Ende der Fußballerkarriere auf Kreisliga-Ebene von Borgböhmer, der das letzte Jahrzehnt im Trikot des SV Teutonia verbrachte. Mit allen Mitspielern klatscht er ab, auf und neben dem Feld. Auch Fans wollen ihn beglückwünschen zum wohl schönsten letzten Spiel einer Karriere. Hier eine Umarmung, dort ein High-Five. „Time to say goodbye“, läuft über die Boxen und geht fast nahtlos über in den Aufstiegssong: „Ohhh, RWE“.
Teutonia-Trainer Dahlke: „Das war ein komisches Spiel“
Etwas kurios: es war der eigene Trainer Bennet Dahlke, der Teutonia zum Aufstieg pfiff. Ein offizieller Unparteiische war nicht angereist. „Das war ein komisches Spiel, ich musste pfeifen. Ich glaube, ich habe dadurch sogar ein bisschen mehr für Altenessen gepfiffen, damit sie nicht das Gefühl haben, sie werden verpfiffen. Irgendwer musste es ja machen. Dass wir aufgestiegen sind, kommt gerade erst so langsam bei mir an“, so Dahlke nach Abpfiff, ehe er sie dann doch beginnt – die Sekt- und Bierdusche.
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