Essen. Was für ein Landesliga-Spiel. Steele besiegt den ESC Rellinghausen, verspielt dabei aber vorher schon alles, was mühsam erkämpft wurde.
„Derbysieger, Derbysieger“, hallte es nach dem Abpfiff durch den Mannschaftskreis der SpVgg Steele. Der Landesligist hatte soeben das Essener Duell gegen den ESC Rellinghausen auf dramatische Art und Weise mit 3:2 (1:0) gewonnen.
Fabian Handke, der erst zur Pause eingewechselt wurde, avancierte mit seinem Siegtreffer bei den Hausherren zum umjubelten Matchwinner. Nach einer Ecke köpfte Handke in der 90. Minute zum zweiten Dreier in Serie für den Abstiegskandidaten ein. „Wir haben gefightet und wirklich mit Leib und Seele verteidigt. Der Jubel ist einfach riesengroß. Ein ganz, ganz wichtiger Sieg für uns“, freute sich Steele-Coach Dirk Möllensiep nach dem Derbyerfolg.
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Doch der Reihe nach: Bereits nach drei Zeigerumdrehungen ging Steele durch den zwölften Saisontreffer von Top-Torjäger Timo Nickel in Führung. Fortan entwickelte sich eine Partie mit klaren Feldvorteilen für die Gäste, aber ohne die großen Torchancen. Steele verteidigte konsequent und lauerte auf Umschaltmomente. Einer dieser Konter führte in der 51. Minute zum 2:0 durch Louis Smeilus.
SpVgg Steeles Trainer Dirk Möllensiep fehlt nach dem Sieg die Stimme
Als alles bereits nach einem souveränen Heimsieg aussah, kämpfte sich Rellinghausen ins Spiel zurück und konnte durch einen Doppelschlag plötzlich ausgleichen. Simon Neuse (61.) und Berkan Eken (62.) stellten das Derby auf den Kopf. Nach dem Ausgleichstreffer hatte Rellinghausen mehrfach die Chance, das Spiel komplett zu drehen, aber die Möglichkeiten konnten nicht verwertet werden. Das rächte sich in der 90. Minute, als Fabian Handke per Kopf traf und zum Derbyhelden wurde.
Entsprechend zufrieden zeigte sich Möllensiep nach dem Abpfiff. Der 53-Jährige peitschte seine Mannschaft während der 95 Minuten unermüdlich an und verlor dabei etwas seine Stimme. Das war dem langjährigen Steeler Coach anschließend aber vollkommen egal. Priorität hatten ausschließlich die drei Punkte im Abstiegskampf.
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„In der ersten Halbzeit haben wir nach der Führung sehr stark verteidigt. Kurz nach dem Seitenwechsel erzielen wir dann durch eine schöne Kombination das 2:0. Timo Nickel hatte Louis Smeilus mustergültig bedient. Danach standen wir defensiv im Zentrum leider nicht mehr gut, sodass wir innerhalb von zwei Minuten zwei Gegentore kassiert haben. Zwischen der 60. und 75. Minute war Rellinghausen richtig am Drücker, da hatten wir dann das nötige Quäntchen Glück.“
ESC Rellinghausens Behnke hadert: „Sind scheinbar ein Punktelieferant“
Ganz anders sah die Gefühlswelt natürlich bei den enttäuschten Gästen aus. Nach zwischenzeitlich sieben Siegen in Folge und dem Sprung auf Platz vier, war das 2:3 in Steele bereits die zweite Derbyniederlage in Serie. Eine Woche zuvor hatte der ESC bereits gegen die SG Schönebeck (0:3) den Kürzeren gezogen.
Gäste-Trainer Sascha Behnke ärgerte sich und kritisierte sein Team: „Momentan sind wir scheinbar ein Punktelieferant für die Mannschaften, die unten stehen. Bei einigen fehlte einfach die Körperspannung. Dazu haben wir unerklärliche Fehler in der Defensive gemacht. Hochmut kommt vor dem Fall. Um oben anzugreifen, fehlt uns eine ganze Menge. Das müssen wir realisieren. Wir haben jetzt zweimal in Folge verloren und müssen zeitnah wieder die Kurve bekommen.“
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