Essen. Beantragt Bauberg keine Lizenz, wäre der Aufstieg für die Essener Vereine möglich. Die Auflagen sind allerdings streng. Die Planungen der Klubs.

Rein sportlich haben die beiden Essener Vereine Spvg Schonnebeck und ETB Schwarz-Weiß in dieser Saison eigentlich nichts zu melden im Aufstiegskampf der Oberliga Niederrhein. Mit 33 beziehungsweise 31 Punkten liegen die Vereine im Mittelfeld der Tabelle. Mit 45 Punkten auf dem ersten Platz, der zum Aufstieg in die Regionalliga West berechtigt, stehen die Sportfreunde Baumberg.

Dennoch könnte der Aufstiegskampf schon bald noch einmal gehörig an Fahrt aufnehmen. Denn die Verantwortlichen der SF Baumberg sind sich noch nicht sicher, ob sie die Lizenz für die Regionalliga beantragen werden. Vorsitzender Hans-Jürgen Schick ließ gegenüber dem RevierSport durchblicken, dass sich der Klub nicht übernehmen möchte.

Oberliga Niederrhein: Beantragt Baumberg keine Lizenz, ist das Aufstiegsrennen wieder offen

Sollte Baumberg keine Lizenz beantragen, wäre der Zweitplatzierte aufstiegsberechtigt. Auf diesem Platz steht aktuell Germania Ratingen 04/19 mit 37 Punkten. Der Verein hat bereits angekündigt, einen Antrag für die Regionalliga West zu stellen. Doch auch der ETB und Schonnebeck wären plötzlich wieder mittendrin im Aufstiegsrennen: Der Rückstand auf den Aufstiegsplatz würde von zwölf (Schonnebeck) beziehungsweise 14 Punkte (ETB SW Essen) auf vier und sechs Punkte schrumpfen.

Sollte den beiden Essener Vereinen die sportliche Qualifikation für die Regionalliga West gelingen, wäre aber nicht klar, ob ein Aufstieg auch umsetzbar wäre. Denn die Auflagen des für die Lizenzierung zuständigen Westdeutschen Fußballverbands (WDFV) sind eine hohe Hürde für kleine Vereine.

Wir haben am Schetters Busch und am Uhlenkrug nachgefragt, ob sie eine Regionalliga-Lizenz beantragen werden und wie die Planungen aussehen.

Auflagen für die Regionalliga West: Stadion, Sicherheit, Doping-Kontrollen

Neben finanziellen Faktoren wie Bürgschaften, die die Vereine beim Verband hinterlegen müssen, ist das Stadion eines der größten Knackpunkte. Eine regionalligataugliche Spielstätte muss Platz für mindestens 2500 Zuschauer bieten, davon 150 überdachte Sitzplätze. Der Gästeblock muss eine Kapazität von 800 Plätzen haben. Die Tribünenbereiche müssen befestigt und Stehplatztribünen stufenartig gebaut sein. Einfache Rasenflächen oder Erdwälle als Zuschauerbereiche sind in der Regionalliga nicht möglich.

Der Heimverein muss mit separaten Zugängen für eine Fantrennung sorgen. Je nach Bedarf – zum Beispiel bei Risiko-Spielen – müssen Pufferzonen zwischen den Fan-Bereichen errichtet werden. Am Eingang müssen Kontrolleinrichtungen stehen, an denen Personen und Gegenstände durchsucht werden können. In der Regionalliga kann es zu Dopingkontrollen kommen, dafür muss der Verein einen Raum zur Verfügung stellen. Der WDFV stellt noch viele weitere Forderungen für die Regionalliga, die sich teilweise in Kleinigkeiten wie die Höhe des Zauns, der die Sportanlage umschließt, verlieren.

Regionalliga-Aufstieg? Bei der Spvg Schonnebeck ist das Stadion der Knackpunkt

Eine überdachte Steh- und Sitzplatztribüne für 500 Zuschauer hat die Spvg Schonnebeck im Stadion Schetters Busch. Das ist zu wenig für die Regionalliga.
Eine überdachte Steh- und Sitzplatztribüne für 500 Zuschauer hat die Spvg Schonnebeck im Stadion Schetters Busch. Das ist zu wenig für die Regionalliga. © FUNKE Foto Services | Michael Gohl

Die Stadion-Auflagen könnten der Spvg Schonnebeck bei einem möglichen Aufstieg Probleme bereiten. Christian Leben, Sportlicher Leiter bei Schonnebeck, sagt: „Alles andere für die Regionalliga bekommen wir hin. Das Stadion ist aber der größte Knackpunkt für uns. Das eigene Stadion am Schetters Busch wäre ideal, wir stehen im Austausch mit der Stadt über eventuellen Ausbau.“

Parallel läuft die Suche nach einem Ausweichstadion. Das Leichtathletik-Stadion „Am Hallo“ hat der Verein geprüft, doch auch dort sind Regionalligaspiele nicht möglich. Auch ein Umzug nach Velbert wäre laut Verein eine Option, der ist durch die hohe Miete und dem logistischen Aufwand allerdings nur schwer zu realisieren. Die Stadion-Frage bleibt vorerst offen.

ETB SW Essen: Das Uhlenkrug-Stadion wird zurzeit umgebaut

Der ETB Schwarz-Weiß hat mit dem Uhlenkrug ein Stadion, das zumindest von der Größe mit 9950 Plätzen und 1400 überdachten Sitzplätzen für die Regionalliga ausreicht und derzeit umgebaut wird. „Im letzten Jahr haben wir bereits eine Lizenz für die Regionalliga beantragt und grünes Licht bekommen. Wir sind entspannt, das wieder hinzubekommen“, sagt Karl Weiss, Sportlicher Leiter beim ETB.

Das Uhlenkrug-Stadion, Heimspielstätte des ETB Schwarz Weiss Essen, wird zurzeit umgebaut.
Das Uhlenkrug-Stadion, Heimspielstätte des ETB Schwarz Weiss Essen, wird zurzeit umgebaut. © FUNKE Foto Services | Michael Gohl