Essen. Essener unterliegen den Sachsen mit 31:34 und müssen im zweiten Heimspiel des Jahres die zweite Niederlage einstecken. Was besser werden muss.

Ihre Enttäuschung war nicht zu verbergen, die Mundwinkel zeigten nach unten und die Blicke wirkten nachdenklich auf dem Weg zur Kabine. Die Handballer des Tusem Essen mussten sich auch im zweiten Heimspiel des Jahres geschlagen geben, denn gegen den HC Elbflorenz stand es am Ende 31:34 (14:12). In der zweiten Halbzeit glitt dem Team von Trainer Michael Hegemann das Spiel aus den Händen.

Der Tusem begann gewohnt kompakt in der Abwehr und versuchte den Weg zum Tor für die Gäste zu blockieren. Gleiches galt allerdings auch auf der anderen Seite, weshalb die Partie doch eher schleppend startete. Dennis Szczesny und Nils Homscheid gaben bei den Gastgebern den Ton an, bissen sich zum Teil aber auch an der gegnerischen Abwehr fest. Insgesamt wirkte der Tusem zu Beginn noch recht träge im Angriff und es kam wenig Spielfluss auf.

Alexander Schoss belebt Spiel des Tusem

Besser wurde es mit der Hereinnahme von Alexander Schoss, der mit frischer Kurzhaarfrisur offenbar noch etwas aerodynamischer daherkam als ohnehin schon. Der Rückraumspieler brachte Schwung in das Duell, suchte immer wieder die Tiefe und fackelte nicht lange. Seine Geschosse waren für Marino Mallwitz im HCE-Tor meist nicht mehr als ein ordentlicher Windzug, der ihm um die Ohren wehte. Und wann immer die Essener auf das Tempo drückten, hatten die Sachsen ihre Probleme.

Dresden behielt aber die Ruhe und blieb im Spiel. Ivar Stavast oder auch Mindaugas Dumcius fanden hin und wieder doch eine Lücke in der Essener Abwehr. Kurz vor Ende der ersten Halbzeit wirkten die Gäste allerdings kurz unkonzentriert und schenkten die Bälle zu leicht her. Das freute wiederum den Tusem und seine Fans, denn so konnte er schnelle Gegenstöße starten und sich zur Halbzeit leicht absetzen.

Die Vorzeichen für eine erfolgreiche zweite Hälfte und damit den ersten Heimsieg standen gut, doch diese waren schnell über den Haufen geworfen. Dresden startete deutlich frischer und energischer in die zweite Halbzeit und drehte das Spiel prompt. Der Tusem hatte Mühe ins Spiel zu finden. Nicht viel lief von alleine, stattdessen hatte man das Gefühl, dass sich die Essener bei jedem Pass Gedanken machten und viel Energie investierten. Im Angriff war das Spiel der Hausherren mehr Stückwerk als aus einem Guss.

Dennis Szczesny und Trainer Michael Hegemann mussten eine Niederlage gegen Dresden hinnehmen.
Dennis Szczesny und Trainer Michael Hegemann mussten eine Niederlage gegen Dresden hinnehmen. © FUNKE Foto Services | Michael Gohl

Tusem macht „blöde Fehler“

Auf der anderen Seite drehten die Sachsen richtig auf, ab der 40. Minute zogen sie davon. Es ging mit viel Selbstvertrauen in Richtung Tor, dazu stand die Abwehr inklusive Torhüter Mallwitz recht stabil. In dieser Phase gab der Tusem das Spiel aus der Hand und konnte sich nur schwer wieder aufraffen. Immerhin zog die Mannschaft von der Margarethenhöhe das Tempo in der Schlussphase noch einmal an und bewies Kampfgeist, doch zu etwas Zählbarem reichte es nicht mehr.

„In der zweiten Halbzeit haben wir uns vielleicht zu oft in Eins-gegen-eins-Situationen in der gegnerischen Abwehr verzwickt. Wir haben ein paar blöde Fehler gemacht und mussten dann eine Viertelstunde dem Rückstand hinterherrennen. Das ist gegen so eine starke Mannschaft dann auch nicht so einfach“, sagte Alexander Schoss, der mit neun Treffern und vielen gefährlichen Angriffsaktionen die treibende Kraft im Angriff war. Trainer Michael Hegemann fügte noch an: „Wir fressen in der zweiten Halbzeit 22 Gegentore. Das ist einfach viel zu viel.“

So haben sie gespielt

Tusem Essen – HC Elbflorenz Dresden 31:34 (14:12)
Tusem: Fuchs, Diedrich; Ellwanger, Wolfram (1), Wilhelm (4), Homscheid (9/4), Asmussen, Szczesny (5), Seidel, Klingler (1), Neuhaus, Rose, Mast (2), Werschkull, Schoss (9).
Dresden: Mallwitz, Mohs; Janke (1), Wucherpfennig (7/3), Greilich (1), Dierberg (4), Pehlivan (2), Dumcius (5), Kretschmer (2), Stavast (2), Greß (4), Klepp (1), Döbler, Thümmler (1), Seidler (4).
Schiedsrichter: Völkening (Bad Oeynhausen)/Zollitsch (Minden).
Siebenmeter: 4/5 – 3/4.
Strafminuten: 6 – 6.
Zuschauer: 1684.
Spielfilm: 0:2 (5.), 3:6 (10.), 7:6 (17.), 10:11 (23.), 14:12 (30.) – 14:15 (33.), 16:17 (38.), 18:24 (45.), 22:26 (50.), 25:28 (55.), 31:34 (60.)