Essen. Eishockey-Oberligist Moskitos hat sich kleines Polster auf Platz drei aufgebaut. Aber nun warten zwei schwere Aufgaben auf die Essener.
Wer geglaubt hat, dass sich die Moskitos Essen auf ihrem Höhenflug von der Deutschland-Cup-Pause ausbremsen lassen könnten, erhielt von den Fans eine unmissverständliche Nachricht: „Der ESC ist wieder da!“, schallte es von den Rängen am Westbahnhof nach dem 4:2 (1:0, 2:1, 1:1)-Heimsieg gegen die Saale Bulls Halle. Der Essener Eishockey-Oberligist hat sich mit dem 6:3-Derbysieg in Duisburg und den drei Punkten gegen Halle eindrucksvoll zurückgemeldet und den dritten Platz auf sieben Zähler distanziert – ein vorerst komfortables Polster, auf dem sich die „Mücken“ aber nicht ausruhen dürfen.
Polster? „Wenn ich unseren nächsten Gegner sehe, sehe ich kein Polster, sondern dass wir weiter fleißig bleiben und weitermachen müssen“, sagt Trainer Danny Albrecht vor dem Heimspiel am Freitag (20 Uhr) gegen die fünftplatzierten Hannover Indians. Am Sonntag (18 Uhr) folgt die komplizierte Auswärtsaufgabe bei Tabellennachbar Tilburg Trappers. Verstecken müssen sich die Moskitos in der derzeitigen Form aber gegen niemanden – besonders zu Hause nicht.
Moskitos Essen wollen zeigen, dass der Erfolg kein Zufall ist
Der Westbahnhof entwickelt sich zur Festung: Sieben Heimspiele in Folge haben die Essener zuletzt gewonnen. Das dürften auch die Anhänger am Freitag wieder honorieren. Beim Heimderby gegen den Herner EV (Fr., 08. Dezember, 20 Uhr) träumen die Moskitos von der bislang größten Kulisse in dieser Saison. Dafür müssen aber weitere Siege folgen.
Moskitos setzen sich gegen Saale Bulls mit 4-2 durch
„Es ist natürlich gut, dass wir uns absetzen und auch dauerhaft zeigen, dass wir oben mitspielen können und es am Anfang nicht nur Zufall war“, erklärt Kapitän Nicolas Cornett. „Wir bleiben trotzdem auf dem Boden und wissen, dass sich das noch ändern kann.“ Zumal das Heimspiel gegen die Saale Bulls auch hätte anders ausgehen können, wie Albrecht einräumte, wenn die Gäste ihr Momentum besser genutzt hätten oder Bastian Flott-Kucis im Essener Tor nicht der Fels in der Brandung gewesen wäre.
Zum Nachlesen: So lief das Heimduell gegen Halle.
Im zweiten Drittel habe der Goalie die Gastgeber im Spiel gehalten, meinte Cornett. Nach dem Hallenser Ausgleich drohte das Spiel im Mittelabschnitt, in dem die Saale Bulls den Ton angaben und die „Mücken“ mitunter in der Defensive unsortiert waren, zu kippen. „Im zweiten Drittel standen wir in der Defensive nicht so gut wie im ersten Drittel und hatten dadurch ein bisschen weniger Zugriff“, analysierte Cornett.
Die Gäste zeigten allerdings einen ihrer besten Auftritte in dieser Saison. Der Ausgleich, er war zu diesem Zeitpunkt verdient. „Wir haben ein unfassbar gutes zweites Drittel von Halle gesehen, in dem wir ganz viel arbeiten und Schüsse blocken mussten“, erklärte Albrecht.
Wichtiger Sieg fürs Selbstvertrauen der Moskitos Essen
Die „Mücken“ aber ließen sich von dem Ausgleich nicht beeindrucken und schalteten im richtigen Moment einen Gang hoch: Der Doppelschlag durch Enrico Saccomani, der die Scheibe in den Winkel schnürte, und Sandis Zolmanis, der im Vier-gegen-vier nach feiner Kombination direkt abschloss, hatte vorentscheidenden Charakter. Zumal die Moskitos im Schlussdrittel neben dem Hallenser Anschluss kaum noch etwas zuließen und stets den Weg nach vorne suchten.
Das nötige Glück, das die Essener in bestimmten Phasen für den Heimsieg benötigten, hatten sie sich hart erarbeitet. „Wir sind auf einen Gegner getroffen, der uns alles abverlangt hat. Deswegen ist es umso höher anzurechnen, wie die Jungs gearbeitet haben“, lobte Albrecht.
Reimer fällt aus – offen ist, wie lange
Den Weg geebnet hatte Cornett durch seinen 1:0-Führungstreffer in den Schlusszügen des ersten Drittels, als er einen Schuss von Fabio Frick im Powerplay entscheidend abfälschte - sein erster Scorerpunkt nach seinem Tor beim 4:0-Heimsieg gegen Halle vor fünf Wochen. „Das ist wichtig fürs Selbstvertrauen“, sagte der Torschütze. „Das fühlt sich natürlich gut an.“
Verlierer des Abends war Dennis Reimer, der mit Schulterbeschwerden schon im ersten Drittel rausmusste. Nach Untersuchungen zu Beginn der Woche werden die Moskitos mehr wissen. Unterdessen ist das Heimderby gegen die Füchse Duisburg vom 28. Dezember auf Dienstag, 12. Dezember (20 Uhr), vorverlegt worden.