Essen. Die Rote Karte für Torjäger Reiners schon nach fünf Minuten war spielentscheidend. Am Ende siegte der Favorit KFC Uerdingen ungefährdet mit 2:0.

Adler Union Frintrop wollte dem KFC Uerdingen vor knapp 900 Zuschauern am heimischen Wasserturm einen großen Fight liefern, doch die ursprüngliche Taktik wurde früh über den Haufen geworfen: In der fünften Minute entschied Schiedsrichter Jonah Samuel Njie Besong nach einer unübersichtlichen Situation im Strafraum auf Handelfmeter für die Krefelder.

Die Konsequenz: Rote Karte für Adler-Torjäger Yannick Reiners und dazu versenkte Dimitrios Touratzidis den Strafstoß souverän ins Tor zur KFC-Führung.

Adler Union Frintrop: Die Hypothek der Roten Karte ist zu groß

Für Adler Union hätte dieser Start nicht schlechter laufen können. Der Aufsteiger geriet früh in Rückstand, musste zudem fast die gesamte Partie in Unterzahl spielen und ohne den besten Torjäger auskommen. Eine Riesen-Hypothek, die an diesem Sonntag gegen einen abgezockten Gegner einfach zu groß war.

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Nach 90 Minuten setzte sich der Traditionsklub aus Krefeld verdient, aber unspektakulär mit 2:0 durch. „Der Spielverlauf war natürlich maximal unglücklich. Nach fünf Minuten war die Partie eigentlich schon entschieden, so ehrlich muss man sein“, haderte Frintrops Trainer Marcel Cornelissen anschließend.

Seine Mannschaft versuchte auch nach dem frühen Rückschlag alles, investierte viel gegen den Ball und konnte Uerdingen gut vom eigenen Tor fernhalten. Ohne Zielspieler Reiners in der Offensive gelang es dem Außenseiter allerdings auch nicht, den Gast unter Druck zu setzen und selbst Chancen zu kreieren. So entwickelte sich im ersten Durchgang eine Partie mit wenig Strafraumaktionen, aber 80 Prozent Ballbesitz für die Uerdinger.

Die Anlage am Wasserturm platzte aus allen Nähten: Die Uerdinger waren zu Gast.
Die Anlage am Wasserturm platzte aus allen Nähten: Die Uerdinger waren zu Gast. © FUNKE Foto Services | Michael Gohl

Nach dem Seitenwechsel musste Adler Union wieder einen schnellen Dämpfer verkraften: KFC-Stürmer Gianluca Rizzo köpfte in der 53. Minute eine Flanke von der linken Seite zum 2:0 ins Frintroper Gehäuse. Mit diesem zweiten Treffer war die Partie endgültig entschieden. Der Essener Oberligist konnte durch viel Laufarbeit und Einsatz zumindest eine höhere Niederlage vermeiden und verließ den Platz erhobenen Hauptes.

Frintrop-Trainer Cornelissen mit einem Kompliment für seine Mannschaft

Die kleine Siegesserie (zwei Dreier in Folge) war damit Geschichte und der Doppel-Aufsteiger kassierte die sechste Niederlage in der Saison. Trotzdem war dieser Tag ein ganz besonderer für Adler Union Frintrop: 2021 trennten beide Mannschaften noch vier Ligen. Damals hätte wohl niemand gedacht, dass es jemals zu einem Punktspiel zwischen dem Essener Amateurklub und dem KFC Uerdingen kommen würde.

Trainer Cornelissen machte seinem Team nach dem Abpfiff keinen Vorwurf: „Wenn man gegen so eine Mannschaft 85 Minuten in Unterzahl spielt, war der erste Gedanke, dass das richtig bitter enden kann. Die Jungs haben aber zumindest malocht, gearbeitet und sich in jeden Zweikampf reingeschmissen. Das Spiel ist für uns jetzt schon völlig abgehakt. Wir wissen, dass wir in den nächsten beiden Wochen viel wichtigere Spiele vor uns haben.“

Was der 35-Jährige damit meint: Die kommenden beiden Gegner Sportfreunde Hamborn 07 (5. November) und SC St. Tönis (12. November) sind für Adler Union Frintrop direkte Duelle im Kampf um den Klassenerhalt.

Adler Union Frintrop – KFC Uerdingen 0:2 (0:1).
Adler Union Frintrop:
N. Reiners – Uehmann (62. Pirredda), Karthaus, Engelberg, Alimusaj (74. N. Toepelt) – Fazlija (74. L. Toepelt), Hoffmann – Dapprich (87. Tißen), Stukator (62. Groll), Bönisch – Y. Reiners.
Besondere Vorkommnisse: Rote Karte gegen Y. Reiners (5. Minute, Handspiel).
Tore: 0:1 Touratzidis (7./HE), 0:2 Rizzo (53.)
Zuschauer: 870