Schonnebecks Angreifer rettet den Gastgebern mit seinem 2:2 einen Punkt gegen Hilden. Warum das Remis dennoch zu wenig war für die Tönnies-Truppe

Spvg Schonnebeck - VfB Hilden 2:2 (0:1). Der Schetters Busch brannte lichterloh: In allerletzter Sekunde riss Calvin Küper ein fast schon verlorenes Spiel aus dem Feuer. Danach gab es kein Halten mehr, halb Schonnebeck feierte an der Eckfahne den nicht mehr für möglich gehaltenen Punktgewinn, Schiedsrichter Marten Kaufels pfiff die Partie gar nicht mehr an.

Simon Skuppin verfehlte das leere Tor

Eine Partie, die die Gastgeber fast schon verloren hatten, weil sie in der ersten Halbzeit Chancenwucher betrieben hatten. Die Minute 21 wird Simon Skuppin lange nicht vergessen: Bei einer perfekt vorgetragenen 3:1-Kontersituation über Brandner und Golubytskij kam der Routinier als Letzter an die quer gelegte Kugel und schaffte es tatsächlich, ihn aus 12 Metern am leeren Tor vorbei zu schieben. Wahnsinn!

Es war nicht Skuppins Tag: Nur sechs Minuten später legte Calvin Küper ihm die Chance auf, aber der Unglücksvogel traf in aussichtsreicher Position nur die Latte. Schonnebeck hatte die Partie eigentlich im Griff, doch in der Schlussphase der ersten Halbzeit kamen die Gäste stärker auf. Und direkt vor dem Pausenpfiff war es passiert: Bei einem Gewühl im Strafraum schoss Kevin Kehrmann, diesmal in der Abwehr eingesetzt, den Hildener Müller so unglücklich an, dass der Ball über Torhüter Lingk hinweg ins Netz prallte: 0:1.

Skuppin leistete sich katastrophalen Rückpass zum 0:2

Das trug natürlich nicht zum Selbstvertrauen der Tönnies-Elf bei. Und erst recht nicht, als nach einer Stunde wiederum Skuppin einen katastrophalen Rückpass spielte, den Amin Bouzraa aufnahm und sicher im linken unteren Eck verwandelte: 0:2.

Bei drückender Hitze rannte die Spvg nun einem schier hoffnungslosen Rückstand hinterher. Doch dann zog Trainer Tönnies die Jugendkarte: Mit Arne Wessels und Conor Tönnies kam mächtig Leben in die Bude, obwohl sie am Vormittag noch bei der A-Jugend im Einsatz waren, drehten sie die Hildener Abwehr mächtig auf links.

Es dauerte aber bis zur 86. Minute, bis der nimmermüde Einsatz belohnt wurde: Wessels steckte herrlich durch in den Lauf von Tönnies, der cool im langen Eck verkürzte, nur noch 1:2. Nun warfen die Schonnebecker alles nach vorne und tatsächlich umkurvte Küper in der 94. Minute den Torhüter und schob im allgemeinen Jubel zum 2:2 ins kurz Eck. Danach feierte die SSVg das Ergebnis wie einen Sieg.

Die Einwechselungen haben gezündet

„Es war natürlich ein absolutes Highlight, noch einmal so zurück zu kommen, aber wir hätten die Partie schon früh entscheiden können, weil wir die klareren Torchancen hatten“, war Tönnies erleichtert und konnte sich nur selbst beglückwünschen: „Die Einwechselungen haben echt gezündet, danach war es ein komplett anderes Spiel.“ Sicher hätte er im Nachhinein die Jungen lieber früher eingewechselt, aber: „Natürlich hätte ich sie am liebsten in der 46. Minute reingeworfen, aber man muss auch mit ihren Kräften haushalten.“

Spvg: Lingk, Pinke (46.Kuhlmann), Winking, Kern, Kehrmann, Skuppin, Geisler (68. Brazhko), Golubytskij (73. Yeboah), Fleer (68. Tönnies), Brandner (68. Wessels), Küper.
Tore: 0:1 Müller (45.+1), 0:2 Bouzraa (61.), 1:2 Tönnies (86.), 2:2 Küper (90.+4).
Zuschauer: 278

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