Essen. Zwei Punkte, Vorletzter: Der ETB hat den Oberliga-Auftakt vergeigt. Was den Essenern in den ersten Spielen fehlte und wie es besser werden soll.
Die Spielvereinigung Schonnebeck weiß, wie sich das anfühlt: Fehlstart, fast keine Punkte auf dem Konto, ein Platz am Tabellenende. In dieser Saison hat es nicht die „Schwalben“ wie im Vorjahr, sondern den ETB Schwarz-Weiß erwischt, der nach dem Oberliga-Start in einer Ergebniskrise steckt.
Die genauen Zahlen: vier Spiele, zwei Punkte, Tabellenplatz 17. Forscht man nach den Gründen für den enttäuschenden Auftakt, wird man schnell fündig. „Man braucht sich nur unser Torverhältnis anschauen“, sagt ETB-Coach Damian Apfeld. Einem erzielten Treffer stehen drei Gegentore gegenüber. Zu viele Tore, so viel lässt sich jedenfalls sagen, kassieren die Essener nicht. „Wir schießen einfach zu wenig“, meint Apfeld.
Stellt sich die Frage, wieso das so ist – gerade weil der ETB in der Vorsaison für klasse Offensivfußball stand. An dem richtigen Weg zum Tor und in den Strafraum scheitert es nicht. Die Schwarz-Weißen erspielen sich genug Torchancen, machen daraus aber einfach zu wenig. „Das ist momentan das Hauptproblem, warum wir unsere Spiele nicht gewinnen“, erklärt Apfeld.
ETB Schwarz-Weiß: Nur Kesim hat getroffen
Es hakt im Abschluss: Timur Mehmet Kesim hat den bisher einzigen Treffer beim 1:1-Unentschieden zum Auftakt gegen den SV Straelen erzielt, Emmanuel Clinton Williams und Mohamed Cisse sind noch torlos, Brightney Igbinadolor fällt noch bis auf Weiteres aus. Das Selbstvertrauen im Abschluss fehlt, „weil sich die Jungs natürlich auch einen Kopf machen. Die wissen auch was los ist“, so Apfeld.
Seine Angreifer möchte er nicht zu stark unter Druck setzen, nicht kritisieren, sondern unterstützen und ihnen Sicherheit geben, damit sich der Knoten endlich löst. Zumal es auch noch die Außenspieler, die Mittelfeldspieler und bei Standardsituationen die Verteidiger gebe - auch sie dürfen treffen. Nach dem Abgang von Torjäger Noel Futkeu, der jetzt bei der U21 von Eintracht Frankfurt für Schlagzeilen sorgt, will der ETB das Toreschießen auf mehreren Schultern verteilen.
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Einen echten Knipser, der den Schwarz-Weißen eine bestimmte Anzahl an Toren garantiert? Haben die Essener nicht verpflichtet. Ein Fehler in der Planung? „Nein“, entgegnet Apfeld. „Wir haben genug Spieler im Kader, die eine sehr, sehr gute Torquote aufweisen können.“ Spieler, bei denen die Wahrscheinlichkeit auf Tore höher sei, müssten auch wirtschaftlich passen, so der Coach. Die finanziellen Möglichkeiten habe der Oberligist nicht. Apfeld muss mit dem vorhandenen Personal arbeiten.
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Futkeu wird also schmerzlich vermisst am Uhlenkrug, behält seinen ehemaligen Verein, der als großes Sprungbrett für seine zweite Chance diente, aber stets im Auge. „Das ist eine sehr junge Mannschaft, sehr viele neue Spieler sind dazugekommen“, sagt der 20-jährige Angreifer über den ETB. „Manchmal braucht es auch ein bisschen Zeit, aber ich bin guter Dinge, dass sie den richtigen Weg und schnell in die Erfolgsspur finden.“
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Im Heimspiel am Sonntag (15 Uhr, Uhlenkrug) gegen den TSV Meerbusch soll der Tor-Knoten endlich platzen. Apfeld betont, die Spieler müssten dahin entwickelt werden, oben mitspielen zu können. „Aber zur Entwicklung gehören auch Dellen dazu, die wir haben“, so der Coach, der sich immerhin auf die Defensivleistung seiner Mannschaft verlassen kann.
Die zweitwenigsten Gegentore der Liga haben die Essener bislang kassiert. Jetzt muss es nur noch vorne klappen. Vergibt Schwarz-Weiß eine Tormöglichkeit, geht der Blick der Spieler schnell nach unten. In den letzten Tagen veränderte das Trainerteam einige fest verankerte Abläufe im Training, streute Aspekte ein, die es bislang selten oder gar nicht eingestreut hatte, um den Spaßfaktor zu erhöhen. Apfeld erhofft sich einen Brustlöser – „ein, zwei Törchen, sodass darüber nicht mehr nachgedacht wird“. Dann dürfte der erste Saisonsieg nicht mehr weit entfernt sein.