Essen. Kray, Wattenscheid, Bövinghausen: Man vergisst schnell, dass Bosnjak erst 21 ist. Nach einem verlorenen Jahr greift er bei Schwarz-Weiß neu an.
Einem Spiel seinen Stempel aufdrücken, das schafft Niko Bosnjak noch nicht wieder, viel mehr als 45 Minuten sind auch noch nicht drin. Aber darum geht es noch nicht, der Neuzugang des ETB Schwarz-Weiß ist froh, wieder auf dem Platz zu stehen. Bei Schwarz-Weiß soll und will der Flügelstürmer nach einem verlorenen Jahr zu alter Stärke zurückfinden – was auch immer das heißt für einen Mann, der vor ein paar Wochen erst 21 Jahre alt geworden ist.
FC Kray, Wattenscheid 09, TuS Bövinghausen – beim Blick auf die Stationen vergisst man schnell, wie jung Bosnjak noch ist. Er sagt: „Es ist auf jeden Fall schön, wieder zu spielen, nach so einer langen Leidenszeit. Ich freue mich einfach hier zu sein, die Umgebung ist gut, jetzt will ich wieder an mein Limit kommen.“
ETB Schwarz-Weiß: Zugang Bosnjak war zuletzt beim FC Kray richtig stark
Das erreichte er zuletzt im Krayer Trikot. Als 19-Jähriger machte er 14 Tore in 24 Oberliga-Spielen und wechselte im vergangenen Sommer zur SG Wattenscheid in die Regionalliga. Nur einmal spielte er von Anfang an, ein Tor machte er und wechselte im Winter zum TuS Bövinghausen, wo er sich im ersten Spiel einen Mittelfußbruch zuzog und danach keinen Fuß mehr auf den Boden bekam. Der Verein trennte sich vorzeitig von ihm.
„Ich hatte mir viel vorgenommen beim Wechsel nach Bövinghausen, konnte das leider nicht zeigen“, sagt Bosnjak im Rückblick. Ob er es überhaupt bereut, vor einem Jahr nach Wattenscheid gegangen zu sein? Das nicht, meint er, aber: „Es fing eigentlich gut an, aber zum Ende lief es nicht wie erhofft. Aber das gehört dazu im Fußball. Ich hätte vielleicht etwas schlauer reagieren können, mir hätte vielleicht noch ein Jahr Oberliga gutgetan. Ich kann nur daraus lernen.“
In Essen fühlt sich Bosnjak wieder zu Hause
Dass ihm der Fußball wieder guttut, dafür ist er zurück nach Essen gekommen – seine Heimatstadt, in der er sein bestes Jahr spielte. „Ich wohne zehn Minuten von hier, das ist etwas schönes, in Essen zu spielen. Wir sind eine junge Truppe. Viele sind aus meinem Jahrgang 2002 oder 2003. Ich kannte schon ein paar Jungs, deshalb fällt es mir denke ich leicht, in der Mannschaft anzukommen.“
Dass der Weg zu seiner Topform noch weit ist, weiß Bosnjak selber. Gegen RWE feierte er mit seinem Tor ein erstes Erfolgserlebnis, im Test gegen seinen Ex-Klub Wattenscheid 09 Donnerstagabend blieb er unauffällig. Ihm fehlen Spielpraxis und auch ein wenig Selbstvertrauen einerseits, Fitness andererseits – das sieht man noch, das sagt auch sein Trainer offen.
„Er kann uns eine ganze Menge bringen“, sagt Damian Apfeld. „Er ist ein sehr junger Spieler, der sehr viel Pech hatte, im Endeffekt sieben Monate ausgefallen ist. Er ist am Ball saustark, das sieht man in jedem Training, er hat einen extrem guten Abschluss. Was ihm fehlt, ist Spritzigkeit, daran müssen wir arbeiten.“
Bosnjaks Ex-Klub Wattenscheid gewinnt Test gegen ETB
Gegen Wattenscheid verlor der ETB 1:2, zum Start des Dauerkartenverkaufs machte die Partie aber Lust auf mehr Fußball. Vor der Pause waren die Lücken groß, die frühe Führung durch Emanuel Clinton Williams drehte Wattenscheid umgehend zum 2:1-Pausenstand – der ETB ließ dem Regionalliga-Absteiger einige Lücken. Nach der Pause blieb es ein intensiver, kampfbetonter Test. Apfeld fand die erste Hälfte „taktisch nicht gut“ war, betonte aber die Steigerung in Hälfte zwei, in der sein Team sich nicht belohnte. „Aber das ist in der Testspielphase egal. Das macht es aus, dass man Fehler macht und sie abstellt.“
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Vier Wochen bleiben bis zum Start – für Apfeld wie für Bosnjak. Zu hohe Ziele will der junge Stürmer weder für sich noch für die Mannschaft stecken: „Ich will verletzungsfrei bleiben und dann mit möglichst vielen Toren und Vorlagen helfen. Wir sind sehr jung und ambitioniert, aber man darf nicht vergessen, dass wir einen schweren Saisonstart haben.“
Weiter geht es Sonntag mit dem Test bei SuS Haarzopf, Wattenscheid 09 wird bei der Spvg. Schonnebeck zu Gast sein (jeweils 15 Uhr).
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