Essen. ETB Miners gehen als Tabellenerster in die Playoffs gegen Bonn. Doch die Rückrunde hat die Essener noch einmal sensibilisiert für die Aufgabe.
Basketball-Erstregionalligist ETB Miners hat sich mit einer Niederlage aus der regulären Saison verabschiedet: Die Essener unterlagen dem Dritten DTV Basketball Köln mit 88:90, bleiben aber Tabellenerster und treffen in der ersten Playoff-Runde, die am 14. April beginnt, auf die Telekom Baskets Bonn II (Platz 8).
Abgehakt ist die Hauptrunde, für die sich niemand mehr etwas kaufen kann. Im Fall der Miners muss dies nicht einmal eine schlechte Nachricht sein. Viel hätten sich die Essener, zieht man nur die vergangenen zehn Spieltage heran, ohnehin nicht mehr leisten können. Platz eins ist es nur geworden, weil der ETB durch die Hinrunde marschiert und von niemandem zu stoppen war. Das gelang den Gegnern in den vergangenen Wochen immer öfter – die Bilanz: fünf Siege, fünf Niederlagen. Eine Bilanz der Marke „geht so“.
ETB Miners haben allenfalls durchschnittliche Rückrunde gespielt
Heißt im Umkehrschluss: Für die Miners besteht schon länger kein Grund mehr, irgendwen oder irgendwas auf die leichte Schulter zu nehmen. Die Sinne sollten geschärft sein. Platz eins? Mit Ausnahme des – natürlich erstrebenswerten – Heimrechts ohne großen Wert.
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Zum Abschluss gab es eine Pleite gegen Köln, die man im Essener Lager nur zu gerne vermieden hätte. „Wir wollten mit einem guten Gefühl in die Playoffs gehen“, räumt ETB-Headcoach Lars Wendt ein. Das müssen sich die Miners nun im Training holen. Weil das Team wie zuletzt gegen Wulfen auch gegen die Domstädter stark angefangen (9:2, 3.), aber umso stärker nachgelassen hatte.
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Bis weit ins dritte Viertel hinein zeigte die Leistungskurve des ETB eher nach unten, Knackpunkt der Partie war dann ein Kölner 18:6-Lauf kurz vor Viertelende: Damit lagen die Gäste zum ersten Mal deutlicher in Führung, der ETB startete zwar im Schlussabschnitt einen Comeback-Versuch, selbiger kam aber, Dank Kölner Nervenstärke und Cleverness auf der einen Seite, aber auch aufgrund einer schwachen Essener Freiwurfquote (51,6 Prozent) auf der anderen Seite, kurz vor Schluss endgültig zum Erliegen.
Center Selimovic von den ETB Miners zeigt Schwächen von der Freiwurflinie
„Hack the Dzemal“ hieß es in den Schlussminuten immer wieder – basierend auf der Taktik, einen freiwurfschwachen Gegenspieler zu foulen und damit an die Freiwurflinie zu zwingen. Das alles in Anlehnung an „Hack the Shaq“, damals wurde in den USA ausgerechnet der ansonsten begnadete Center Shaquille O’Neal per Foul an die Freiwurflinie geschickt, von wo er kaum mehr als 50 Prozent der Versuche traf.
Dzemal Selimovic, der „Big Man“ der Essener, der ansonsten eine überzeugende Leistung mit 23 Punkten und 14 Rebounds abgeliefert und damit die Hoffnung weckte, sein Tief könnte überwunden sein, war am Ende eine der tragischen Figuren. Ganze fünf seiner 14 Freiwürfe verwandelte er. „Insgesamt hat er aber wirklich gut gespielt, ich hoffe, dass er diese Leistung für die Playoffs stabilisieren und ausbauen kann“, so Lars Wendt.
Einen Schockmoment gab es für die Miners 90 Sekunden vor dem Ende zu verdauen: Point Guard Devin Peterson blieb nach einem Schlag auf das Knie liegen und konnte nicht mehr mitwirken. Am Sonntag gab es dann aber Entwarnung.
So haben die gespielt
Miners – DTV 88:90 (37:41).
Die Viertel: 21:21, 16:20, 21:27, 30:22.
Miners: Selimovic (23/14 Rebounds), Zahariev (19/7 Rebounds), Peterson (13/6 Assists), Carney (12), Vehmanen (8), Khartchenkov (6), Westehaus (5/4 Assists), Ajagbe (2), Agyapong, Tauch, Bongartz (dnp), Özmeral (dnp).