Die Essener wollen beim Dritten ihren zweiten Rang verteidigen. Das Duell Schonnebeck - KFC Uerdingen weckt Erinnerungen an einen Aufstiegskampf.

Ratingen 04/19 - ETB Schwarz Weiß (So., 15, Götschenbeck). Der Zweite gastiert beim Dritten, der eigentlich am Ende der Saison auf Platz eins stehen möchte, wie er vor dem Saisonstart verlautbart hatte: Mehr Spannung geht also nicht. Die Ratinger um Trainer Martin Hasenpflug sind heiß auf die Partie, wie man im Umfeld hört, erst recht nach dem emotionsgeladenen Hinspiel, als die Schwarz Weißen in Unterzahl noch durch ein Tor von Noel Futkeu ein 1:1 retteten und dies wie einen Sieg feierten, was den Gästen damals sauer aufstieß.

Aber die Ratinger sind mit zwei Siegen sehr gut aus den Startlöchern zur Rückrunde gekommen, während der ETB vergangenen Samstag mit dem 1:2 gegen Hamborn 07 erst einmal aus kühnen Träumen geholt wurde. Mit einem Sieg auf ungewohntem Kunstrasen im Keramag-Sportpark könnte sich das Team von Trainer Damian Apfeld den Gegner mit dann sechs Punkten erst einmal vom Leib halten und Rang zwei untermauern.

Zumal die Essener außer dem Langzeitverletzten Prince Kimbakidila mit voller Kapelle anreisen werden. Abwehrchef Fredi Lach hat seinen Infekt überwunden, die Platzwunde seines Nebenmanns Pascal Kubina ist auch inzwischen genäht, sodass die Innenverteidigung bereit ist für anstürmende Gastgeber.

Ratingen hofft auf Sahnetag

Trainer Hasenpflug spricht mit großer Achtung vom Gegner und hofft auf einen „Sahnetag“ seiner Elf: „Auf allen Positionen ist Schwarz-Weiß top besetzt. Ich halte die Innenverteidigung und den Torwart für eine besondere Stärke. Außerdem haben sie mit Noel Futkeu meiner Meinung nach einen der besten Fußballspieler der gesamten Liga.“

Kollege Apfeld weiß dennoch, was auf seine Mannschaft zukommt: „Wir müssen auf Standardsituationen aufpassen, denn sie besitzen mit Emre Demircan den besten Freistoß- und Distanzschützen der Liga. Auch bei den Eckstößen müssen wir hinten höllisch aufpassen. Wir dürfen Ratingen nicht zu sehr ins Spiel kommen lassen, weil sie fußballerisch sehr gut sind. Zusätzlich brauchen wir auch das Matchglück, was uns letzten Samstag gefehlt hat.“

Spvg. Schonnebeck - KFC Uerdingen (So., 15, Schetters Busch). Erinnerungen werden wach an einen trüben Mittwochabend vor fast sechs Jahren, als beide Mannschaften vehement ans Tor zur Regionalliga klopften, der KFC letztlich glücklich mit 1:0 gewann und am Ende auch aufstieg. Es ging sogar weiter bis in Liga drei, ehe der Uerdinger Fahrstuhl wieder nach unten gedrückt wurde. „Man kann zumindest behaupten, dass wir in den letzten Jahren mehr Konstanz bewiesen haben“, bemerkt Dirk Tönnies, der aber noch an der jüngsten Pleite bei St. Tönis zu kauen hat. „Das war das Spiel im Jahr, wo wir uns entscheidend nach oben hätten absetzen können, stattdessen müssen wir bei sieben Punkten Vorsprung immer noch nach unten schauen“, so seine Bilanz.

Uerdingen hat noch 18 Endspiele

Dennoch, den größeren Druck erwartet der Spvg-Coach bei den Gästen: „Uerdingen hat 18 Endspiele, wenn sie noch einmal oben mitmischen wollen.“ Vergangenen Samstag schaute sich Tönnies die 0:1-Heimniederlage des KFC gegen Sonsbeck an und nahm wichtige Erkenntnisse daraus mit.

Mit Laufbereitschaft und Kampfgeist könne man auch diesem Ensemble alternder Stars beikommen. Besonders auf die Dauerläufer wie Simon Skuppin und Kevin Kehrmann wird es dabei bei den Gastgebern ankommen, dem Favoriten den Spaß am Fußball zu nehmen. Denn wenn solche Akteure wie Kevin Weggen (früher u.a. Straelen), Ex-Profi Levan Kenia (Schalke 04) oder Pascal Weber (lange Zeit Hilden) erst einmal ins Rollen kommen, scheinen sie nur schwer zu stoppen. „Möglichst lange die Null halten und dann später die entstehenden Räume zur Führung nutzen“, so der Plan von Tönnies, der nur auf Max Fleer (Scharlach) verzichten muss.

FC Kray - TuRu Düsseldorf (So., 15, KrayArena). Die mutmaßlichen Absteiger aus Kray werden im Heimspiel alles daran setzen, den Tabellen-18. mit auf die Fahrt nach unten zu nehmen, die Düsseldorfer stecken nach einem Umbruch vor der Saison tief im Abstiegskampf und können sich an der Buderusstraße eigentlich keine Punktverluste erlauben. Die ebenfalls runderneuerten Gastgeber wollen ihre zum Teil ansehnlichen Leistungen endlich einmal über die volle Spielzeit bringen und hoffen auf den Heimsieg.

Knappmann sieht TuRu auf Augenhöhe

„Ich möchte bei TuRu Düsseldorf von einem Gegner auf Augenhöhe sprechen“, mutmaßt Krays Trainer Christian Knappmann, der dennoch auch Qualitäten bei den Gästen entdeckt hat: „Nach allem, was ich bisher an Videomaterial gesehen habe, lässt sich feststellen, dass die TuRu eine klare Handschrift trägt. Defensiv sehr, sehr diszipliniert und offensiv sehr variabel. Sie machen auf mich einen total stabilen Eindruck, was für uns erneut maximale Schwerstarbeit bedeuten wird.“

Bis auf die gesperrten Odin Redier und Harding Mac Stuell Beira kann Trainer Knappmann auf seinen kompletten Kader zurückgreifen.

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