Essener Bundesligist schlägt den Rivalen Duisburg Ducks in der Liga mit 11:6. Tags darauf folgt 20:3-Viertelfinalsieg im Pokal gegen Velbert.

Ein Derbysieg als Balsam für die Moskitos-Seele: Die Spieler bejubelten jeden einzelnen Treffer im Schlussdrittel frenetisch, die Anhänger in der Hockey-Arena an der Raumerstraße unterstützten ihre Mannschaft lautstark und brüllten nach der Schlusssirene „Derbysieger, Derbysieger!“. Der deutliche 11:6 (3:1, 3:3, 5:2)-Heimerfolg gegen die Duisburg Ducks schien den Hockeyskatern der Wohnbau Moskitos besonders gut zu munden.

Großartige Derby-Kulisse in Essen

„Es war wirklich eine bombastische Stimmung“, freute sich der Moskitos-Vorsitzende Thomas Böttcher. „Gerade von den Moskitos-Fans war das eine großartige Kulisse, die dem Derby würdig war.“ Die in den letzten Monaten leicht geschundene Essener Seele war in den vergangenen Wochen zwar wieder weitgehend geheilt worden, etwa durch den Titelgewinn im Europacup der Pokalsieger, aber eine Wunde war noch immer offen – die aus dem Hinspiel in Duisburg.

Die Moskitos hatten die Vorfälle rund um das ausgefallene Auswärtsspiel, zu dem sie coronabedingt nicht angetreten waren und das gegen sie gewertet wurde, nicht vergessen. Am Freitagabend beglichen sie ihre offene Rechnung. Duisburg sei zwar kämpferisch und läuferisch ein gutes Team, so Böttcher. „Wir waren allerdings spielerisch die deutlich bessere Mannschaft.“

Trotz eines starken ersten Drittels konnten sich die Moskitos über weite Strecken der Partie nicht sicher wähnen, am Ende als Sieger vom Feld zu gehen. Sie behielten den knappen Vorsprung von mindestens einem Treffer zwar stets auf ihrer Seite, die Enten aber kamen den „Mücken“ immer wieder gefährlich nahe. Ständig wechselte das Momentum, das maßgeblich durch die Über- und Unterzahlsituationen der beiden Teams beeinflusst wurde.

Vier Mal im Powerplay erfolgreich

Vier Mal waren die Ducks im Powerplay erfolgreich und setzten die Moskitos so unter Druck. „Sie hatten eine gute Überzahl, aber wir haben immer geantwortet“, analysierte Moskitos-Trainer Frank Petrozza. Auch wenn sein Team einige Rückschläge wegstecken musste, bewahrte es stets die Ruhe und riss das Momentum immer wieder auf seine Seite.

In den entscheidenden Momenten überstanden die Gastgeber, die mit nur zweieinhalb Reihen aufliefen, die Powerplays der Ducks und schlugen wiederum in eigener Überzahl zurück. So etwa, als Fabian Lenz in der heißesten Phase des Derbys nach 48 Minuten im Powerplay den Ball in den Winkel schnürte. Nach seinem Tor zum 8:5 ließen die Moskitos keine Zweifel mehr aufkommen, dass die Punkte an diesem Abend in Frohnhausen bleiben würden.

Tabellerische Situation wieder entspannter

„Damit hatten wir ein bisschen Ruhe und das Spiel wieder im Griff“, erklärte Petrozza. Aber auch er räumte ein, dass das Spiel bei einem Duisburger Ausgleich womöglich anders verlaufen wäre. „Die Phasen musstest du überstehen, damit das Momentum nicht wieder kippt“, erklärte der Coach. Nicht nur für die Seele, auch für die tabellarische Situation der Moskitos war der Derbyerfolg Balsam.

Erstmals seit mehreren Wochen haben sich die „Mücken“ auf Platz acht vorgeschoben – und damit in die Playoff-Ränge der Bundesliga. Lange hatten die ehemaligen Rockets aber nicht Zeit, um den Sieg gegen Duisburg zu genießen. Keine 24 Stunden später wartete bereits die nächste Aufgabe in der heimischen Halle auf die Essener.

Nur kleine Hürde im Pokal-Viertelfinale

Die „Mücken“ nahmen die kleine Hürde im Viertelfinale des ISHD-Pokals locker und besiegten den Regionalligisten Commanders Velbert ebenfalls deutlich mit 20:3 (8:0, 7:1, 5:2). „Es war ein einseitiges Spiel. Der Gegner hatte keine Chance“, resümierte Frank Petrozza. Nach dem ersten Drittel hatten sich die Moskitos bereits einen Acht-Tore-Vorsprung herausgeschossen, nach 40 Minuten hatten sie diesen fast verdoppelt und führten zur zweiten Drittelpause mit 15:1.

Im letzten Spielabschnitt schalteten die Gastgeber dann in den Verwaltungsmodus und ließen die Commanders noch zwei Mal jubeln. „Du hast eben nicht mehr diese Konsequenz, wenn du schon 15:1 führst“, räumte Böttcher ein.

Sonderlob für Erik Sparka

Der Vorsitzende hob besonders Erik Sparka heraus, der eigentlich für die zweite Mannschaft der Moskitos aufläuft, am Samstag aber in der personell gebeutelten Ersten aushalf. In seinem ersten Spiel für das Bundesliga-Team durfte er sich gleich vierfach in die Torschützenliste eintragen.

Das Entscheidende sei aber allein der Halbfinal-Einzug gewesen, betonte Böttcher. Die Runde der letzten Vier wird in diesem Jahr erstmals in Form eines Final-Four-Turniers am letzten September-Wochenende in Iserlohn ausgetragen.

So haben sie gespielt

Bundesliga: Moskitos – Duisburg Ducks 11:6. Drittel: 3:1, 3:3, 5:2. Tore Moskitos: Doden (4), Schneider (2), Saccomani, Hüsken, Palmeira-Kerkhoff, Lenz, D. Breves. Strafminuten: Essen 16 – Duisburg 8. Zuschauer: 280.

ISHD-Pokal Viertelfinale: Moskitos – Commanders Velbert 20:3. Drittel: 8:0, 7:1, 5:2. Tore Moskitos: Doden (6), Sparka (4), Saccomani (3), Palmeira-Kerkhoff (3), J. Dannöhl (2), D. Breves, Schneider. Strafminuten: Essen 2 – Velbert 4. Zuschauer: 73.

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